«Das ist ja schön für dich, dass du einen Sinn hinter der Bürokratie siehst. Ich sehe ihn nicht», kommentierte Landwirt Jörg Büchi die Aussage des Vorredners und sorgte damit für Lacher im Saal.

Zwei Befürworter (Pro) und zwei Gegner (Kontra) diskutierten am Montag, 25. Februar 2024 am Strickhof Lindau über die Initiative und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft.

Die Biodiversität gehört dazu, aber welche soll es denn sein?

Dass Biodiversität etwas Gutes und Förderliches sei, darüber waren sich alle Diskussionsteilnehmer einig.

Doch dann gingen die Meinungen schon auseinander. Für Gemüsebauer Samuel Kessens ist die Biodiversität ein fester Bestandteil im produzierenden Feld. Er kultiviert über 200 verschiedene Gemüsesorten und habe in den letzten Jahren mehrere Bäume und Sträucher gepflanzt. Für die kommenden Jahre plane er weitere 50 bis 100 Bäume in die produktiven Flächen zu integrieren. Er verstehe, dass es für die Erfassung der Massnahmen eine Bürokratie brauche, den Aufwand dafür habe er abdelegiert.

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Hier platzierte Jörg Büchi seinen Kommentar. Auf seinem Hof gebe es auch viele Biodiversitätsflächen und er arbeite zur Förderung mit dem örtlichen Naturschutzverein zusammen. Die Streu seiner Streuflächen sei aber bestenfalls ein leichter Grunddünger für den Mais. Für ihn bringe die Initiative darum mehr Bürokratie und Lebensmittelimporte.

Zusätzliche Flächen geben zu reden

Ständerat Biodiversitäts-Initiative kommt ohne Gegenvorschlag zur Abstimmung Thursday, 7. December 2023 Zu reden gab auch die für die Biodiversitäts-Initiative zusätzlich benötigte Fläche. Raffael Ayé, Geschäftsführer von Birdlife, fand zwar, dass es mehr Fläche brauche, wollte sich aber partout nicht auf eine feste Flächenangabe festlegen.

«Wir wollen keine Statistik betreiben, sondern die Natur stärken», kommentierte dies Ayé.

Martin Rufer, Präsident des SBV, hielt ihm das sofort vor und ergänzte, die Landwirtschaft sei bereit, ein ganzes Set an Massnahmen für die Biodiversität zu leisten. Wozu man aber nicht bereit sei, sei, noch eine weitere Hektare zu den bestehenden 190 000 zu geben, denn auf der bestehenden Fläche könne noch viel gemacht werden.

Stimmen aus dem Publikum

Die Podiumsdiskussion kam bei den Zuhörerinnen und Zuhörern sehr gut an. Wir wollten von drei Zuhörerinnen wissen, wie sie den Anlass fanden und welche Meinung sie zur Biodiversitätsinitiative haben.

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Organisatorin besucht die HF am Strickhof

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Abo Biodiversitätsinitiative Volksabstimmung entzweit Biobranche Saturday, 3. February 2024