Noch Anfang Oktober tönte es zuversichtlich. Die Verträge seien ausgehandelt, der Name des österreichischen Partners werde in Kürze bekanntgegeben, erklärte Franzsepp Erni, Landwirt und Gemeindepräsident von Ruswil (siehe Artikel «Bauern brauchen gute Datenverbindung»).
Bereits waren Abstimmungen noch dieses Jahr in den Gemeinden der Region Luzern West vorgesehen, um über das Mitmachen und die finanzielle Beteiligung zu beschliessen.
Partner blockiert
Ein gutes Datennetz mit ultraschnellem Internet sei auch für die Landwirtschaft wichtig. Prioris, lanciert von 22 Luzerner Landgemeinden und finanziell stark unterstützt von Bund und Kanton im Rahmen eines Regionalentwicklungsprojekts, wollte dies prioritär forcieren. Jedoch mit einem ausländischen Partner, nachdem der Netzausbau auf dem Land für hiesige Telekomanbieter keine Priorität habe und man mit dem Schweizer Marktleader Swisscom nicht weitergekommen sei, wie Prioris-Präsident Erni erklärte. Am 31. Oktober dann die ernüchternde schriftliche Medienmitteilung, nachdem eine Medienkonferenz kurzfristig abgesagt wurde: Die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Partner sei vorerst gescheitert. Dies, weil ein neuer Gesellschafter des Partnerunternehmens das Engagement in der Schweiz blockiere.
Zwar habe der Partner angeboten, eine neue Aktiengesellschaft in der Schweiz zu gründen und die ausgehandelten Verträge zu übernehmen.
Zeit davongelaufen
Die Zeit bis zu den vorgesehenen Abstimmungen in den Gemeinden sei aber davongelaufen, sagt Erni. Die Verantwortlichen von Prioris hätten deshalb entschieden, einen Marschhalt einzulegen. Ziel bleibe aber ein schnelles Internet in der Region Luzern West.
