Herr Cabernard, wie hat sich die Organisation seit der Gründung im Jahr 1942 verändert?
Bruno Cabernard: 1942 unterstützte das Hilfswerk in erster Linie Berggemeinden. Heute geht das Geld zu zwei Dritteln direkt an Bergbauernfamilien. Die übrigen Projekte sind meist Alp- oder Sennerei-Genossenschaften.
Wie sind die Hilfsorganisation und Coop verbandelt?
Wir sind ein selbstständiges Hilfswerk in Form einer Genossenschaft. Die Projekte finanzieren wir hauptsächlich durch Spenden, Legate und Erbschaften sowie Mitgliederbeiträge. Coop übernimmt unsere Administrations- und Personalkosten. Daher können wir jeden Spendenfranken zu 100 Prozent in Projekte investieren. Zudem erhalten wir Geld aus dem Verkauf der Pro-Montagna-Produkte und der 1.-August-Aktion.
Wie viele Projekte unterstützt die Hilfsorganisation pro Jahr?
Im vergangenen Jahr waren es 154 Projekte, die wir mit insgesamt 5,2 Millionen Franken unterstützten. Dieses Jahr werden es 7 Millionen Franken sein.
Warum dieser Anstieg?
Die Kosten sind gestiegen, doch die staatlichen Beiträge sind gleich geblieben. Die Bergbauernfamilien müssten also einen grösseren Anteil selbst berappen, was für sie oft nicht möglich ist. Es kommen auch deutlich mehr Gesuche.
Was für Höfe können ein Gesuch einreichen?
Wenn es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Bergzone 1 bis 4 handelt oder um ein Sömmerungsgebiet. Und wenn die Projektfinanzierung oder die Tragbarkeit ohne einen Beitrag der Coop-Patenschaften nicht möglich ist. Die detaillierten Informationen dazu finden sich auf unserer Website.
Was für Projekte werden unterstützt?
Projekte, die den Bergbauernfamilien helfen, ihre Existenzgrundlagen zu sichern oder ihr Leben zu verbessern. Das können Sanierungen des Wohnhauses sein, Stallmodernisierungen oder auch Investitionen in Maschinen. Wir arbeiten eng mit den landwirtschaftlichen Beratungsstellen in den Kantonen zusammen.
Wie gross ist die Spannweite der Unterstützungsbeiträge?
Beim kleinsten Projekt im vergangenen Jahr halfen wir einer Urner Bauernfamilie in grösster Not mit 1000 Franken. Das grösste Projekt war der Neubau der Biokäserei in Vals mit 700'000 Franken.
Weitere Informationen: www.cooppatenschaft.ch
