Gemeinsam mit meinem Mann Fabian und unserer kleinen Tochter Leni, dem Hirten Peter, 54 Melkkühen, 24 Schweinen, 5 Hühnern, einem Hund und einer Katze verbringe ich meinen zweiten Alpsommer auf der St. Galler Alp Riet auf 1580 Meter über Meer. Es ist mein siebter Alpsommer insgesamt. Ich bin gelernte Käserin und verbrachte meine Sommerferien immer auf der Alp, mit meiner jüngeren Schwester Lina. Ich wusste von da an, dass Käsen und z Alp gehen meine Leidenschaften sind.

Mit der ganzen Familie oben

Schon immer war es mein Traum, als Familie den Sommer auf der Alp zu verbringen. Dies durfte ich vor zwei Jahren mit meiner Familie (Mama, Ätti, Lina und Jos als Unterstützung) während zwei wundervollen Sommern erleben. Diesen Sommer gehe ich das erste Mal als «Mama» z Alp. Mein Mann Fabian teilt diese Leidenschaft und war ebenfalls schon als Kind immer auf der Alp. Dies allerdings im Südtirol, wo er auch aufgewachsen ist. Deshalb war es für uns auch ziemlich schnell klar, dass wir das als Familie zusammen machen werden.

Wenn der grösste Wunsch endlich in Erfüllung geht und man sich sehr freut, herrscht trotzdem eine Ungewissheit, weil man nichts davon planen oder vorhersagen kann. Meine grösste Sorge war, ob das Käsen und die Betreuung von Leni gleichzeitig klappt, wobei natürlich Leni immer an erster Stelle steht. Andere machen das ja auch, das wird schon gehen … Und doch, wenn es Nächte gibt, bei denen Schlaf ein wenig Mangelware ist, könnte der Wecker meinetwegen auch gerne mal später klingeln.

Oft habe ich mir vorgestellt, wie es wohl sein wird und ob Leni sich gut einleben kann und dieser Lärm um sie herum (Melkmaschine, Aggregat und der Lärm aus der Käserei) sie überhaupt schlafen lässt.

Die Tochter ist überall mit dabei

Abo Auf den Alpen sind viele Kilometer Zäune zu erstellen. Hier auf der Alp Oberst im Val Schons. Älplerblog 2024 Bewunderung für das Alpleben und Respekt für die Landwirtschaft Thursday, 20. June 2024 Der aktuelle Stand: Leni schläft bis etwa 10 Uhr, somit sind meine Bedenken verflogen. Wenn sie unruhig ist und ich in der Käserei bin, kommt sie in die Schaukel, wo sie sehr kritisch beobachten kann, ob Mama alles richtig macht. Ansonsten geht es raus in den Stall zu Tata und Peter. Uns ist es sehr wichtig, sie bei allem dabei zu haben. Wir sind auch so aufgewachsen mit dem Bezug zu den Tieren, der Natur und den schönen wie auch nicht so schönen Ereignissen. Dies gehört alles dazu.

Dieser Sommer hat kühl und nass begonnen. Trotzdem sind wir sehr zufrieden mit den Leistungen der Kühe, hoffen jedoch auf ein wenig wärmeres Wetter. Mit Winterjacke und Mütze starten die Morgenstunden, die Kühe bleiben länger im Stall, damit sie sich ein wenig ausruhen können. Nun ja, man kann sich so viel darüber aufregen, ändern lässt es sich nicht. Man kann zum Glück das Beste daraus machen. Wenn wir Erwachsenen uns am Tisch unterhalten und über Dinge sprechen, die man nicht selbst in der Hand hat, strahlt Leni wie ein Marienkäfer, wenn man sie anlächelt.

Alperlebnisse 2024
Im Älplerblog berichten Älplerinnen und Älpler aus den Kantonen Graubünden und St. Gallen in loser Folge von ihren Erlebnissen während des Alpsommers.