Bilder von Alphütten, die hergerichtet werden, sehe ich fast täglich auf dem Whatsapp-Status von Älplerfreunden. Vorfreude pur! Die Winterjobs wurden beendet in der Hoffnung, nächsten Herbst wieder eine passende Stelle zu finden. Wieder in denselben Job zurückkehren zu können, ist ideal, jedoch nicht selbstverständlich. Im Moment überwiegt die Vorfreude auf den Alpsommer. Gedanken zum nächsten Herbst und Winter werden verdrängt. Dies soll so sein in dieser Jahreszeit, die Alpzeit ist bald da!

Wertschätzung – wir Älpler(innen) geniessen eine hohe Wertschätzung für unsere Arbeit. Die städtische Gesellschaft bewundert unser Handwerk. Im Sommer interessieren sich viele für unser Tun. Ich weiss, dass dies oft auch mit Konflikten verbunden ist. Weidetore werden nicht geschlossen, Gaffer erhaschen sich einen Blick durch das Hüttenfenster, die Bank vor der Hütte wird einfach in Beschlag genommen … Ich könnte noch mehr Beispiele aufzählen. Ich selber ärgere mich auch manchmal über Touristen, und trotzdem gilt es, auch ihnen gegenüber Wertschätzung entgegenzubringen, denn sie teilen mit uns die Freude an der Alpenwelt, sie kaufen unsere Produkte und sie können wertvolle Botschafter für unsere Anliegen sein.

Die Alp als Schaufenster der Landwirtschaft

Wir sollten auch versuchen, die Alpwirtschaft als «Schaufenster» der Landwirtschaft zu sehen. Hier geniesst die Landwirtschaft Wertschätzung und Anerkennung der Gesellschaft.

Oft sehen sich Bauern und die Landwirtschaft allgemein mit Kritik konfrontiert. Ihre Traktoren sind zu gross, zu laut und stinken. Die Düngung der Wiesen ist nicht erwünscht, weil es stinkt. Unsere Kühe produzieren zu viel Methan, werden als Klimakiller dargestellt. Das Absurdeste ist, dass unsere Gesellschaft nun auch Fleischersatz im Labor produzieren kann.

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Unterstützung und Wertschätzung sind Bedingung

Regional und bewusst Nahrungsmittel konsumieren. Fleisch beim Bauern oder mit inländischen Labels kaufen, anstatt Billigfleisch im Discounter. Dies würde unserer Landwirtschaft viel Wertschätzung und Anerkennung entgegenbringen.

Abo Starke Regenfälle können dazu führen, dass Kühe auf andere Weiden getrieben werden müssen. Älplerblog 2023 «Die Erinnerungen nehme ich mit in den Winter» Thursday, 14. September 2023 Nun bin ich wohl vom eigentlichen Thema, der Alp, abgekommen. Oder doch nicht? Wir Älpler(innen) können nur z Alp, wenn die Landwirtschaft Unterstützung und Wertschätzung in der Gesellschaft erfährt. Die Alpen werden von den Bäuerinnen und Bauern erhalten und gepflegt. Ihre Tiere werden uns im Sommer anvertraut. In dieser Zeit wird die Heuernte auf den Heimbetrieben bewerkstelligt.

Der Alpalltag ist streng und hektisch

Wertschätzung – ein Wort, das ganz viel Bedeutung in sich trägt. Jemandem Wertschätzung entgegenzubringen, heisst, einander mit Respekt, Achtung und Fairness zu begegnen. In der Hektik des Alltages geht dies manchmal vergessen. Die Alpzeit ist am Anfang streng und voller Hektik. Gerade in dieser Zeit wäre es jedoch wichtig, respektvoll und achtsam miteinander umzugehen.

Alperlebnisse 2024
Im Älplerblog berichten Älplerinnen und Älpler aus den Kantonen Graubünden und St. Gallen in loser Folge von ihren Erlebnissen während des Alpsommers.