Abo Immer mehr Mountainbikerinnen und -biker verbringen ihre Freizeit auf Trails, die über Alp- und Landwirtschaftsflächen führen. Entsprechend wichtig ist die Rücksichtnahme auf Natur und Vieh. Mountainbiken Es braucht Toleranz von Bauern und Bikern Monday, 20. May 2024 «Für die Landwirtschaft ist es absolut entscheidend, wie die Haftungsfrage im kantonalen Gesetz über Velowege umgesetzt wird», betont Franz Philipp von der Schwyzer Bauernvereinigung. Unfälle mit Velofahrern und Bikern könnten zu langwierigen Rechtsverfahren führen. So habe ein Ausserschwyzer Landwirt, auf dessen Grundstück eine Bikerin wegen einer Unachtsamkeit in einen Zaun fuhr, einen dreijährigen Rechtsstreit über sich ergehen lassen müssen. Das soll zukünftig verhindert werden.

Landwirte müssen von Anfang an miteinbezogen werden

«Dass Kanton und Gemeinden gemäss dem neuen Gesetz unter bestimmten Voraussetzungen Vereinbarungen betreffs Haftungsübernahme abschliessen können, begrüssen wir», so Philipp weiter. Dabei gehe es nicht nur um Unfälle von Velofahrern, sondern auch um Schäden in der Landwirtschaft, wie etwa verletzte Tiere. Die Verantwortlichen seien gefordert, bei geplanten Velo-Strecken betroffene Landwirte von Anfang an in den Prozess einzubeziehen. Dass zukünftig Mountainbike-Routen vermehrt ausgeschildert würden, sei positiv, da die Biker so auf geeignete Strecken geleitet würden. Die neu ausgeschilderten Routen müssten aber auf bestehenden Wegen realisiert und ein weiterer Kulturlandverlust unbedingt verhindert werden. Zudem sei eine ausreichende Signalisation von möglichen Gefahrenquellen wichtig.[IMG 2]

Ähnliche Herausforderungen
Im Kanton Luzern wird aktuell eine kantonale Strategie für die Mountainbike-Lenkung erarbeitet, in der auch die Netzplanung erfolgt. Wie Schwyz ­verfolgt auch Luzern den Grundsatz der Koexistenz auf Wanderwegen. So wurde der Entscheid getroffen, dass Wanderinnen und Wanderer sowie Mountainbikerinnen und Mountainbiker Wanderwege gemeinsam nutzen. Die Netzplanung wird sich gemäss einer Medienmitteilung der Luzerner Dienststelle Verkehr und Infrastruktur an diesem Grundsatz orientieren. Ein Ziel der Netzplanung sei es, die Biker in touristischen Gebieten und Naherholungszonen zu kanalisieren.
Entschädigungs- und Unterhalts­frage regeln
Ähnlich wird auch in den meisten anderen Zentral­schweizer Kantonen aktuell an den Rahmenbedingungen des Velo- und Mountainbike-Wegnetzes gearbeitet. «Es sind zwar nicht alle Kantone gleich weit, die Herausforderungen sind aber überall ähnlich», erklärt Daniel Blättler von der Geschäftsstelle der Bauernverbände NW/OW/UR. Insbesondere die Haftungsfragen müssten geregelt sein. Zudem dürften die täglichen Arbeiten der Land- und Alpwirtschaft nicht beeinträchtigt werden und die Entschädigungs- und Unterhalts­frage müsse geregelt sein. Auch würden im Bereich Littering noch Herausforderungen an­stehen.