Man wolle dem Wunsch der Kundschaft nach mehr vegetarischen und veganen Produkten entsprechen, schreibt die Migros in einer Medienmitteilung. Passend zur Grillsaison hat die Detailhändlerin unter der neuen Marke V-Love einen Burger, eine Brat- sowie eine Grillwurst auf Pflanzenbasis lanciert.
Veganes Elsa-Joghurt ab September
In einem Artikel im Migros-Magazin über die Entwicklung veganer Würste und Co. steht auch zu lesen, dass die Migros-Tochter Elsa in Zukunft unter der Marke V-Love veganes Joghurt aus Kichererbsen herstellen werde. Der Verkaufsstart ist für den kommenden September geplant.
Rohstoffe werden importiert
Eigentlich basiert das neue Elsa-Joghurt auf Hafer, der Anteil Kichererbsenprotein sei sehr klein, schreibt ein Mediensprecher des Migros-Genossenschaftsbundes nach einer Anfrage der BauernZeitung bei der Elsa. Die Kichererbsen dafür werden importiert, «aus Gründen der Versorgungssicherheit und Qualität». Falls eine Produktion in genügender Menge und Qualität in der Schweiz möglich wäre, würde man dies aber begrüssen, heisst es weiter. Dasselbe gilt auch für den verwendeten Hafer.
Es laufen erste Anbauversuche mit Kichererbsen in der Schweiz. Die Kultur brauche ein sonnenreiches und warmes Klima und werde heute vor allem in trockenen Klimazonen angebaut.
Keine Konkurrenz zur Milchverarbeitung
Für die Herstellung der veganen Joghurts wird laut Migros die Milchverarbeitung nicht zurückgefahren, um Kapazitäten zu schaffen. Stattdessen soll das
Volumen Hafer-Kichererbsen-Joghurt zusätzlich produziert werden.
Bestehende Infrastruktur wird genutzt
Technisch seien die Ansprüche an die Produktionsanlagen dieselben und auch der Herstellungsprozess unterscheide sich grundsätzlich nicht. Daher plant man, die veganen Joghurts mit der bestehenden Infrastruktur der Migros herzustellen. Mehr Details zu Verfahrensanpassungen wegen der unterschiedlichen Rohstoffe (pflanzlich vs. Milch) unterliegen dem Betriebsgeheimnis.
Die Idee wurde zusammen entwickelt
Auf die Frage, woher die Idee zum neuen veganen Elsa-Produkt gekommen sei, heisst es, man verfüge über ein «ausgefeiltes Radar für Markttrends». Die Migros beobachte die sich verändernden Bedürfnisse von Konsumentinnen und Konsumenten im Bereich der pflanzenbasierten Ernährung kontinuierlich und lanciere regelmässig Produktinnovationen. «Die Entstehung des Hafer-Joghurts (mit
Kichererbsenprotein) ist ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit von der Herstellung bis zum Konsumenten innerhalb der Migros-Gruppe», schreibt die Medienstelle der Detailhändlerin.
Weitere vegane Produkte folgen
Das Hafer-Kichererbsen-Joghurt dürfte nicht das letzte vegane Lebensmittel aus der Produktion der Elsa sein. Im Rahmen der neu lancierten veganen Marke V-Love seien auch im Bereich veganer Milch-, Joghurt- und Dessertprodukte weitere Artikel für die kommenden Jahre in der Pipeline.
Die Emmi machte Ähnliches
Obwohl es im Migros-Magazin heisst, Elsa sei die erste Milchverarbeiterin, die ein pflanzliches Joghurt mit Kichererbsen lanciert, ist die Idee nicht ganz neu. Einen ähnlichen Weg ist Emmi bereits gegangen. Seit Mitte März sind die veganen Beleaf-Produkte der Milchverarbeiterin im Schweizer Detailhandel erhältlich. Das Sortiment umfasst Joghurts und Pflanzendrinks auf Mandelbasis in verschiedenen Aromen. Auch den Verkaufschlager Emmi Caffè Latte gibt es seit einiger Zeit als Almond Drink Macchiato (auf Mandelmilchbasis). Mit dem veganen Sortiment steige man in den von Importprodukten dominierten Markt ein, und biete eine Alternative zu diesen, schrieb Emmi zur Lancierung von Beleaf. Womit gemeint ist, dass die Herstellung in der Schweiz stattfand. Schliesslich sind weder die Kichererbsen für das künftige Elsa-Joghurt noch die Mandeln für Emmis Beleaf-Linie in der Schweiz angebaut worden.