Die Olma-Eröffnung war am Donnerstag. Wann begann Ihr Einsatz im Stallteam?
Manuel Schlauri: Wir trafen uns am Montag, 7. Oktober um 8.30 Uhr,und sind bis am Montag, 21. Oktober, 24 Stunden täglich im Einsatz. Die meisten Tiere kamen am Dienstag und Mittwoch. Die Tiere werden an verschiedenen Präsentationen/Vorstellungen präsentiert. Das Stallteam ist für die Gesundheit und das Wohlgehen der Tiere verantwortlich.
Sie sind zum sechsten Mal dabei. Da schleicht sich doch Routine ein?
An der Olma bietet jeder Tag neue Herausforderungen. Nach und nach haben wir im Olma-Stall-Team die Tagesabläufe und Präsentationen im Blut. In diesem Jahr ist mit Tobias Zeller ein neuer Stallchef und mit Simon Forster auch ein neuer Vize am Ruder.
Wie ist es mit den Besucherströmen?
Auch wenn jährlich über 300 000 Personen die Olma besuchen, nehmen wir uns Zeit für jeden, ob gross oder klein. Wir beantworten Fragen und führen die Besucher an die Tierhaltung heran. Ziel ist es, den Leuten die Landwirtschaft und insbesondere die Tierhaltung näherzubringen. Dabei beantworten wir auch kritische Fragen. Das gehört zu unserem Job.
Welches ist der strengste Tag an der Olma?
Das ist die Vier-Rassen-Eliteschau am 18. Oktober. Für mich das absolute Highlight. Wir präsentieren Milchkühe der Rassen Braunvieh, Fleckvieh, Holstein und Jersey aus der ganzen Schweiz inklusive dem Fürstentum Liechtenstein. Die Schönste jeder Rasse wird zur «Miss Olma» gekürt.
Haben Sie als Olma-Fan schon eine Olma-Aktie gekauft?
Nein, noch nicht. Aber an der Olma dabei sein ist Familientradition. Wir sind vom Olma-Virus gepackt. Mein Vater ist seit 35 Jahren für die Olma-Tierschau tätig und hat wie ich im Stallteam begonnen.
Mussten Sie jetzt für die Olma Ihre Ferien opfern?
Jein. Ich nahm unbezahlten Urlaub, damit ich trotzdem noch Ferien habe. Ich arbeite als Landschaftsgärtner bei der Gartenbau-Firma Hölzli AG. An der Olma zu arbeiten, ist nicht wie ein gewöhnlicher Arbeitstag. Wir beginnen hier um 4.45 Uhr und sind den ganzen Tag präsent. Geschlafen wird in einem Mannschaftsraum. Nachts haben wir abwechslungsweise Wachdienst, sodass die Tiere 24 Stunden betreut sind.
Warum haben Sie nicht zuerst Landwirt gelernt?
Eigentlich wollte ich zuerst gar nicht Landwirt werden und lernte Landschaftsgärtner. Es ist ein vielseitiger Beruf. Ich arbeite als Vorarbeiter, baue und gestalte Gärten und bilde Lehrlinge aus. Das gefällt mir sehr. Aber meine Freude an der Landwirtschaft und an Milchkühen habe ich nicht verloren. Ich absolvierte die Zweitausbildung als Landwirt und schloss vor Kurzem die Betriebsleiterschule ab. Mit der Landwirtschaft bin ich täglich in Verbindung und freue mich jährlich auf die Olma.
