In den Wintermonaten wird auf den Bauernhöfen wieder viel nachgearbeitet. Nach den hektischen Herbstwochen, während derer die Ernte-, Saat- und Düngearbeiten abgeschlossen wurden, stehen nun Aufgaben wie Büroarbeiten und Maschinenpflege wieder vermehrt auf dem Tagesprogramm. Manche befassen sich aber nicht nur mit Servicearbeiten und Revisionen an Gerätschaften: Auch der Zustand des eigenen Körpers verlangt nach Pflegemassnahmen.

Jahrelange Handarbeit

Abo Jahrelang tagtäglich schwere Lasten zu bewegen, kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Bäuerinnen und Bauern an Krücken Körperliche Beschwerden sind in der Landwirtschaft weitverbreitet – oft wartet man zu lange Saturday, 25. January 2025 Nicht nur normale Servicearbeiten, sondern gleich eine ganze Revision hatte vor rund einem Jahr ein Schwyzer Landwirt vor sich. «Ich habe halt bereits ein paar Kilometer auf dem Tacho», erklärt der gut Fünfzigjährige, der lieber ungenannt bleiben möchte. Jahrelang von Hand aus drei Hochsilos und zwei Heustöcken Futter für rund achtzig Stück Vieh bereitzustellen, hinterliessen bei ihm ihre Spuren. Eines seiner Hüftgelenke schmerzte so sehr, dass er teils kaum mehr schlafen konnte. Ganz schlimm war für ihn, nach einer längeren Autofahrt wieder auszusteigen. Dabei schmerzte nicht nur die Hüfte selber. Der Schmerz strahlte auch in den Rücken und in die Knie ab. Zweimal versuchte er, seine Leiden mittels Kortison-Spritzen ins Gelenk zu mildern. Die Linderung dadurch war aber nur von kurzer Dauer. Als die Situation schliesslich unerträglich wurde, liess er sich von einem Fachspezialisten genau untersuchen. «Mein Arzt meinte sinnbildlich, dass meine Pneus voll abgelaufen seien, ich fahre voll auf den Felgen», erinnert sich der Milchbauer. Konkret bedeutete dies, dass die schützende Knorpelschicht in seinem Hüftgelenk kaum mehr vorhanden war. Eine Operation war unvermeidbar.

Vor rund einem Jahr wurde er dann operiert. Sowohl die Hüftgelenkpfanne als auch der Gelenkkopf wurden dabei operativ ersetzt. Bereits einen Tag nach dem Eingriff machte er an den Krücken die ersten kurzen Gehversuche, drei Tage später war er bereits wieder zu Hause. «Berufskollegen rieten mir, für die Genesung genug Zeit einzuplanen.» Dies nahm sich der Bergbauer dann auch zu Herzen. In den ersten vier Wochen lief er an Krücken. Seine Aktivitäten beschränkten sich auf die wöchentliche Physiotherapie und den Spaziergang im 70 Meter langen Futtertenn seines Milchviehstalles. Auch wenn die Übungen der Physiotherapie nicht wirklich Spass gemacht hätten, für den Muskelaufbau seien diese zwingend gewesen, sagt er heute. Er verzichtete in dieser Zeit konsequent darauf, auch scheinbar leichte Arbeiten wie das Futterzuschieben auszuführen, um den Heilungsverlauf nicht zu gefährden.

Schmerzhafte Jahre

Der Betrieb wurde in dieser Zeit von seiner Familie geführt. Der Genesungsprozess des leidenschaftlichen Viehzüchters verlief vielversprechend, nach acht Wochen konnte er im Melkstand wieder melken, Ende Mai mähte er mit dem Motormäher bereits wieder mehrere Stunden am Stück. «Wäre ich früher zum Arzt gegangen, hätte ich mir ein sehr schmerzhaftes Jahr ersparen können», blickt der Landwirt auf seine Krankengeschichte zurück. Hüftproblemen seien in seiner Familie nicht verbreitet, es seien wohl mehrere Faktoren gewesen, die bei ihm zu den Beschwerden führten. Kürzlich ging es für den Schwyzer Bauern in die Jahreskontrolle. «Ich und mein Arzt sind mit der Revision zufrieden.»