Von 2001 bis 2007 und von 2019 bis 2022 war Peppino Beffa Präsident des Schweizerischen Schafzuchtverbandes (SSZV). Im Jahr 2008 übernahm er zudem für sechs Jahre die Amtsleitung der landwirtschaftlichen Beratung und Weiterbildung des Kantons Schwyz am Standort Römerrain in Pfäffikon.
Neue Herausforderungen
Peppino Beffa ist heute 64 Jahre alt und könnte sich somit eigentlich auf die bevorstehende Pension vorbereiten. Doch davon ist er noch weit entfernt. Erst im März dieses Jahres wurde er mit einem Glanzresultat zum neuen Gemeindepräsidenten des Kantonshauptort Schwyz gewählt. «Ich fühle mich sowohl geistig wie auch körperlich noch sehr fit, zudem reizte es mich, noch einmal eine neue Herausforderung in Angriff zu nehmen», umschreibt er seine Beweggründe, diese anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen.
Seit bereits elf Jahren ist Peppino Beffa im Gemeinderat und verfügt durch seine Arbeit in den verschiedensten Kommissionen und in mehreren Grossprojekten über viel Erfahrung. «Im Gemeinderat kann man effektiv etwas bewirken, das macht die Arbeit spannend. Unabhängig von der Parteifarbe muss unser Gremium die anstehenden Aufgaben lösen», betont Peppino Beffa, der auch während sieben Jahren im Kantonsrat mitarbeitete. Im Gemeinderat werde Sach- und nicht Parteipolitik betrieben.
Schwyz wächst stark
Die Gemeinde habe sich in den vergangenen Jahren enorm verändert. Durch die grosse Bautätigkeit stieg die Bevölkerungszahl an, bald würden 16 000 Menschen in Schwyz leben. Diese Entwicklung verlange nach bedeutenden Investitionen in Verkehrsinfrastrukturen und Schulanlagen. Peppino Beffa sieht in dieser Entwicklung nicht nur Positives: «Wohin führt uns dieses andauernde Wachstum? Wohn- und Infrastrukturprojekte führen meist zu Kulturlandverlust, was bei der lokalen Landwirtschaft zu einem Strukturwandel führt und die Lebensmittelproduktion vor Ort schwächt. Wir in der reichen Schweiz werden uns unsere Ernährungssicherheit zwar im Ausland kaufen können, aber was geschieht bei einem weiteren Bevölkerungswachstum in ärmeren Ländern?» Es sei ja verständlich, dass die Menschen aus ärmeren Regionen in die Wohlstandsgebiete ziehen würden. Das stelle die Gemeinden wiederum vor grosse Herausforderungen, indem diese genügend Wohnraum für die Flüchtlinge zur Verfügung stellen müssten.
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Von Airolo in Schwyzer Talkessel
Die Migration sei kein neues Phänomen, diese habe es schon früher gegeben. Sein eigener Ururgrossvater habe im Jahre 1860 in Airolo mit vier Kühen eine 14-köpfige Familie durchbringen müssen. Sein Urgrossvater musste darum mit 15 Jahren seine Heimat verlassen und sei so in den Raum Schwyz gekommen. «Meine Vorfahren waren somit Wirtschaftsflüchtlinge», betont Peppino Beffa mit einem Schmunzeln. Seine Vorfahren handelten vom Talkessel Schwyz aus lange mit Vieh über den Gotthard. Peppino Beffa selber bewirtschaftete mit seiner Familie von 1985 bis 2008 einen eigenen grossen Landwirtschaftsbetrieb mit Schafhaltung ausserhalb von Schwyz. Nach der Betriebsübergabe an seinen Neffen zügelten er und seine Frau Marie Louise dann ins Dorf.
Grosse Biketouren
Der achtfache Grossvater ist nicht nur in der Politik sehr engagiert, auch auf dem Mountainbike ist er ambitioniert und mehrmals wöchentlich in den Schwyzer Bergen unterwegs. Erst kürzlich kam er von einer mehrtägigen Tour zurück, wo er mit Bikekollegen im Südtirol den Ortler umrundete.[IMG 3]
Eine weitere Leidenschaft ist das Theaterspielen. So führt er aktuell in der szenischen Führung «Unterwegs mit …» als «Söldner Tschännel» Touristen wie auch Einheimische durch das Dorf Schwyz und vermittelt so die Geschichte des Kantonshauptortes. Ein ziemlich exklusives Angebot, vom Gemeindepräsidenten persönlich durchs Dorf geführt zu werden.
