Waren Sie schon mal an der Olma?

Moritz Schwery: Ja, unzählige Male. Zumal ich auch schon 1996 im OK war, als das Wallis Gastkanton war. Eigentlich hatte ich damals als Direktor des landwirtschaftlichen Zentrums Visp die gleiche Aufgabe wie heute und bin für alles zuständig, was die Tiere betrifft. Am 6. Oktober sollen unsere Tiere in St. Gallen eintreffen: rund 40 Kühe – mehrheitlich Braunvieh, aber auch Eringer und Fleckvieh. Dann sind 30 Schafe dabei: Schwarznasenschafe, Walliser Landschafe und Saaser Mutte sowie zehn Ziegen der Rassen Walliser Schwarzhalsziegen, Grüenochte, Kupferhals und Capra Sempione. Fast täglich finden Tierschauen in der Arena statt, dort können die Besucher(innen) unsere Rassen kennenlernen.

Wie kann man an der Olma das Wallis kennenlernen?

Neben den Tieren aus dem Wallis gehört der Besuch der Sonderschau «Wow Wow Wallis» und des Restaurants mit den Walliser Spezialitäten in der Halle 9 zu den Höhepunkten. Liebe geht bekanntlich durch den Magen: Ich empfehle allen, unsere Walliser Spezialitäten wie Roggenbrot, Trockenfleisch, Aprikosen und natürlich Raclette du Valais AOP zu geniessen und unsere Weine zu degustieren. Die beste Gelegenheit, das Wallis kennenzulernen, bietet der 11. Oktober – der Tag des Gastkantons. Am Umzug durch St. Galler Strassen wirken über 700 Walliser(innen) mit. Das Kulturelle kommt mit Tambouren und Pfeiffern, Trachtengruppen, Jodlerinnen und Trychlern auch nicht zu kurz.

Ist auch ein Olma-Stechfest geplant?

Eringer Ringkuhkämpfe waren ein Thema – auch seitens der Olma. Es wurde aber darauf verzichtet. Erstens weiss man ja nie zum Voraus, ob die Kühe auch kämpfen werden. Zweitens achten die Eringerzüchter sehr auf Tiergesundheit. Aufgrund der Blauzungen- und der Lumpy-Skin-Krankheit hat man auf einen Ringkuhkampf verzichtet.

Was wird Sie zum Ausspruch «Wow Wow Olma» bewegen?

Mich werden – wie eigentlich bei jedem Olma-Besuch – die Tierhalle und die Arena-Vorführungen begeistern. Das ist für mich der Höhepunkt. Highlights sind auch die Vier-Rassen-Eliteschau, wo die Miss Olma erkoren wird, und der Tag der Schafe und Ziegen.

Das Wallis war in den vergangenen Monaten vor allem aufgrund des Bergsturzes in Blatten-Lötschental in den Medien. Wird das auch an der Olma thematisiert?

Das ist am Umzug und in der Halle 9.1B nicht geplant. Allerdings werden zwei junge Leute aus dem Lötschental an der Olma anwesend sein und zeigen, wie man Masken schnitzt. Wer spenden will, wird die Gelegenheit dazu haben. An dieser Stelle möchte ich mich, auch im Namen des OK, bei der St. Galler Bevölkerung und der Kantonsregierung für ihre Spenden zuhanden der Blattner Bevölkerung aufs Herzlichste bedanken.

Sie sind auch Präsident des Landschaftsparks Binntal. Wird man auch das Binntal in der Halle 9.1B kennenlernen?

Nein, wir haben keinen Parkauftritt vorgesehen – besser kommen die Besucher selbst mal ins Binntal und lernen das «Tal der verborgenen Schätze» kennen. Das Binntal ist nämlich neben seiner unberührten Schönheit und seiner einzigartigen Flora und Fauna bekannt für seinen Mineralienreichtum.

Zum Schluss gleichwohl die Frage, ob an der Olma das Oberwallis ausreichend vertreten ist – die Mehrheit der Walliser ist ja frankofon und lebt im Unterwallis?

Wir haben darauf geachtet, dass beide Kantonsteile gut vertreten sind – sei es beim Umzug oder in der Halle 9.1B. Bei den Kühen kommt das Braunvieh aus dem Oberwallis, die Eringer aus dem Unterwallis und das Fleckvieh aus beiden Kantonsteilen. Also nach meinem Gefühl ist das alles sehr harmonisch und gut geregelt worden.