Der Verein Gemüsebaukooperative «Randebandi» ist eine solidarische Landwirtschaft (Solawi). Will heissen, eine direkte Zusammenarbeit zwischen der «Randebandi» – und mit dem Fluckhof der Familie Burri, auf welchem sich die Anbaufläche befindet – und den Konsument(innen). So entfällt der Zwischenhandel und die Transportwege sind kurz. [IMG 2]

Eine Hektare Biogemüse

Es sei erwünscht, dass sich die Mitglieder einbringen. Mit Ideen und Wünschen, man sei für alles offen, meint Jenny Bolliger vom Kernteam. Auf rund 1 ha wird nach einjähriger Pause und Standortwechsel auf dem Fluckhof bei Familie Burri nach den Richtlinien von Bio Suisse Gemüse angebaut. Wer eine Gemüsetasche abonniert, erlebt sowohl vor Ort bei den zehn verpflichtenden Arbeitseinsätzen pro Jahr als auch in der «Gartenpost» – einer Mail, die zu jeder Gemüsetasche versendet wird mit den Neuigkeiten von den Beeten und Tipps zur Zubereitung von einem der gelieferten Gemüse – den Kreislauf des Produzierens von hochwertigem, geschmackvollem Gemüse. Rund ein Drittel der angestrebten Abos sei bereits vergeben, meint Sarah Peter, Gärtnerin und Mitbegründerin der «Randebandi».

Mehrwert für alle

 [IMG 3]Für die Umsetzung des Gemüseanbaus sind zwei Gärtnerinnen in Teilzeit angestellt, zu fairen Bedingungen, wie Anja Ineichen betont. Denn dem Verein ist es wichtig, dass das Gemüseabo für alle einen Mehrwert schafft: für die Gemüseabonnement(innen), die Gärtnerinnen und auch den Gastgeberhof. So ist es essenziell, dass die Hofbesitzer Astrid und Wendelin Burri von der Idee der Solawi überzeugt sind. Denn dies bedeutet für ihren Hof, welcher ohne Ackerbau geführt wird, mehr Menschen vor Ort und einiges an Umstrukturierung. Räumlichkeiten wie der alte Milchraum werden neu von der «Randebandi» zum Waschen des Gemüses genutzt und der kleine Spycher zukünftig als Pausenraum und Büro.

In den Gemüsetaschen sind sowohl selbst angebautes Gemüse wie auch noch zugekauftes Lagergemüse enthalten. Ab Juni wird die Ernte vom neuen Gemüsefeld auf dem Fluckhof die Taschen allein füllen. Für die Ergänzung mit Lagergemüse sucht die «Randebandi» noch nach Partnerbetrieben in der Region. Die Taschen werden in neun Depots im Umkreis von Luzern deponiert, wo sie die Mitglieder abholen können.

Überraschung im Menüplan

Um den Aufwand möglichst gering zu halten, enthalten alle Taschen das Gleiche und reichen inhaltlich für zwei bis drei Personen pro Woche. Das bedarf einer gewissen Offenheit für den Menüplan, denn der Inhalt ist saisonal, aber eben trotzdem immer eine Überraschung. « Abopausen sind auch nicht vorgesehen, wer in die Ferien geht, ist selbst verantwortlich, die Tasche beispielsweise den Nachbarn, welche die Katzen füttern, zu überlassen», meint Ineichen. Wer etwas nicht mag, kann es in das «Tauschkistli» legen und so jemand anderem überlassen. [IMG 4]

Viele Ideen

Zukünftig wäre es schön, wenn das Gemüse nicht mehr in den Mehrwegtaschen, sondern in «Gemüsekistli» in die Depots geliefert würde, von denen die Mitglieder ihr Gemüse in selber mitgebrachte Taschen nach Liste zusammenstellen können, meint Peter. Ideen für die Solawi seien reichlich vorhanden, sowohl für die Depots als auch für den Anbau und die Gestaltung des Geländes mit Blühstreifen oder Pausenecke mit Feuerstelle. Es sei ein Ort der Begegnung, wo auch Kinder herzlich willkommen sind und neue Freundschaften entstehen können. Mehr als «nur» eine Gemüsetasche und das Gefühl, ein Stück Garten bewirtschaften zu können.