Früher waren die Trends bei der Landtechnik, auf immer grössere, schnellere und stärkere Maschinen zu setzen. Heute liege der Fokus auf smarter, nachhaltiger, präziser und autonomer, meinte Roman Engeler, Direktor von Landtechnik Schweiz an der Tagung von Swiss Food Research. Eine Vielfalt von Einflüssen wirke auf die Entwicklung der Landtechnik, wie Umweltauflagen, Kostendruck, Lebensmittelqualität, öffentliche Wahrnehmung, Klimaveränderungen und die technischen Errungenschaften von extern. Die Antwort darauf heisse Digitalisierung. Die sei heute in der Innen- und Aussenwirtschaft schon weit fortgeschritten. Engeler nannte Melk-, Fütterungs- und Entmistungs-Roboter im Stall, und Systeme zur Tierüberwachung, welche weitgehend serienreif seien.

Nutzen für Pflanzenschutz

Bei Traktoren gehe der Trend in Richtung 6-Zylindermotoren, Automatik-, Lastschalt- und Stufenlosgetrieben, Reifendruckverstellanlagen und Fernwartung. Und bereits seien Prototypen von kabinenlosen Zugmaschinen im Einsatz.[IMG 2]

Auf dem Feld würden vermehrt Kameras und Sensoren für autonome Fahrzeuge, Applikationskarten für bedarfsgerechtes Ausbringen von Düngern und Pflanzenschutzmitteln, oder GPS-basierte Spurführungssysteme eingesetzt. In der Sätechnik gehen die Trends in Richtung Präzision bei der Längs- und Querverteilung, flache Bodenbearbeitung, Einzelkornsaat auch bei Getreide, exakte Tiefenablage durch automatische Schardruckanpassung, gleichzeitige Ausbringung von verschiedenen Kulturen und Mikrogranulaten und noch leistungsfähigere Saat mit höheren Geschwindigkeiten.

Bei den Pflegemassnahmen sind Hacken in und zwischen den Reihen, Kamerasteuerung und Roboter ein Thema. Und beim Spritzen Spot-spraying, Einzelpflanzen-Behandlung, Bandspritzen in Kombination mit Hacken und Drohnen für den Hilfsmitteleinsatz.

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Gute Auslastung ist ein Muss

Abo Roboter erledigen Feldarbeiten. An solchen Visionen wird beim Ellis Institut für künstliche Intelligenz in Tübingen gearbeitet. Digitalisierung Weniger Arbeit und mehr Effizienz: Die Schweizer Landwirtschaft muss digitaler werden Tuesday, 29. April 2025 Die Maschinenkosten blieben auch künftig hoch, gute Auslastung sei ein Muss. Und die digitalisierte und automatisierte Technik müsse nicht nur nachhaltig und effizient sein, sondern effektiv auch die Erledigungszeiten reduzieren und somit wirtschaftlich sein. Vermehrt müsse die Technik als System betrachtet werden, wo Zuggefährte mit Anbaugeräten und mit externen Daten kommunizieren könnten. Leider fehlten derzeit häufig noch Standards, oder der freie Datenzugang, und technische Innovationen seien sehr teuer und ohne Finanzhilfen kaum zu stemmen. Und zu achten sei auf einfache Bedienbarkeit.

Digital könne pänomenal sein, aber nur wenn daraus ein echter Nutzen resultiere, und nicht einfach nur eine teure Spielerei sei. «Die Gewinnspanne wird in der Landwirtschaft durch die Digitalisierung nicht steigen», mahnte Engeler.