Sehr gut besucht mit über 100 Teilnehmenden war der Treff der Junglandwirte Zentralschweiz bei Michael und Fabienne Wallimann vom Bitzihof. Der Betrieb liegt oberhalb von Alpnach. Ein Stallbrand 2021 stellte die Familie vor grosse Herausforderungen. Nach vielen Bauprojekten auf dem Betrieb in den Vorjahren, so auch mit einem 2014 gebauten neuen Stall, war der Brand wenige Jahre später ein grosser Rückschlag.

Mehr Effizienz

Erneut musste sich die Familie intensiv mit der Planung eines neuen Milchviehstalles beschäftigen. Dieser wurde grossmehrheitlich gleich gebaut, mit einigen Optimierungen, wie Michael Wallimann berichtete. Den Junglandwirten wurden der grosse Heustock mit Luftentfeuchter, ein Melkroboter, ein Entmistungsroboter, zwei Futterbänder, die 187 kWp grosse PV-Anlage sowie ein elektrischer Standmischer vorgestellt. Die technischen Einrichtungen würden die Effizienz erhöhen und der Familie so mehr Freiheiten bringen, meinte Wallimann. Auf dem rund 30 ha grossen Betrieb in der Bergzone 1 werden 48 Milchkühe und viele Aufzuchttiere gehalten, dazu 530 Mastschweine.

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Gut vorabklären

Er empfahl den Junglandwirten, an die eigene Vision zu glauben, hartnäckig zu bleiben, aber den roten Faden nicht zu verlieren. Vor einem Bauprojekt sei eine vertiefte Vorabklärung zwingend, um nicht viel Geld in eine Planung zu stecken, welche zuletzt gar nicht realisiert werden könne. Er riet, auch andere Neubauten von Ställen zu besichtigen und bei den Bauherren vertieft nachzufragen. Oft erscheine auf den ersten Blick alles gut und niemand gestehe gerne Fehler ein. Erfahrungsgemäss würden die Betriebsleiter erst durch ein längeres Gespräch auch auf Fehler und schlechte Erfahrungen hinweisen.

Vorsicht vor Perfektion

Wichtig sei, während der Bauphase die Power nicht zu verlieren und nicht auf zu viel Perfektion zu setzen. Zudem könne nicht erwartet werden, dass zu Beginn im neuen Stall alles so einwandfrei funktioniere, wie man sich dies eigentlich vorgestellt hätte.

Nach der Information und Betriebsbesichtigung nutzten die Junglandwirte aus der Zentralschweiz bei einem Apéro die Gelegenheit für weitere Diskussionen und einen regen Austausch untereinander.

Forum am 6. November 2024

Der nächste Anlass der Junglandwirte Zentralschweiz ist das Forum unter dem Titel «Wer profitiert von der CH-Landwirtschaft». Dieser findet am 6. November in Dallenwil NW statt. Mit Jérôme Meyer, CEO Aldi Schweiz, und Mathias Binswanger, Ökonom und Vizepräsident Faire Märkte Schweiz, konnten zwei spannende Referenten gewonnen werden. Diskutiert werden die Forderungen an den Detailhandel und allfällige Lösungsansätze für bessere Preise.

Zudem wird die Grüne-Politikerin Meret Schneider ein Grusswort halten, zumal sie sich ebenfalls für faire Preise in der Landwirtschaft einsetzt. 

Weitere Infos: www.junglandwirte-zentralschweiz.ch