Am  Samstag, 16. August, brummten oberhalb von Wald ZH die Motormäher. Die Landi Bachtel organisierte eine Maschinendemo zur Mechanisierung am Berg – das Interesse der Landwirte war gross, viele nutzten die Gelegenheit und probierten gleich selbst eine Maschine am Steilhang aus.

Mit Diesel oder Elektrisch

Folgende Motormäher mähten vor Ort das Gras:

  • Ibex G2-P: Ein 23 PS starker Motormäher mit Trittbrett und LS-Grip Reifen. Der Mäher kann im Einsatz seine Achse verschieben und behält so auch im steilsten Gelände seine optimale Gewichtsverteilung, die für einen perfekten Druck auf den Balken und einen sauberen Schnitt sorgt. Produziert wird der Ibex von der im Vorarlberg ansässigen Terratec.
  • Brielmaier 29EFI: ER ist 26,5 PS stark und «Platzhirsch» bei den Motormähern. Die ursprünglich aus dem deutschen Friedrichshafen stammende Brielmaier befindet sich seit 2019 in der Hand der Schweizer Firma Rapid.
  • Monotrac: Ein elektrisch angetriebener Einachser, der in Graubünden von der Firma Novaziun entwickelt und gebaut wird. Mit entsprechendem Vorbau ist er kompatibel mit allen mechanischen Stutzen bekannter Marken (Aebi, Rapid, etc.). Die 24-kW-Batterie hält je nach Einsatzbedingung zwischen 4 und 6,5 Stunden. Sie kann auch als Energiespeicher auf dem Hof eingesetzt werden.
  • Motech RM16.161M: Ein 16 PS starker, extrem wendiger und kompakter Motormäher. Er vermag dank gegenläufig angetriebener Räder auf der Stelle zu wenden (sog. Zero Turn). Hergestellt wird der Motech von den im österreichischen Wels ansässigen Reform-Werken.

Ein Schmetterling fürs Gras

Auch für Fans von grösseren Schneidwerken gab es etwas zu sehen. Mit einem Frontschmetterling-Doppelmessermähwerk von Kema mähte Peter Schoch aus Bäretswil eine ebene Fläche frei. Mit einer Breite von 7,80 m und angetrieben von seinem Deutz-Fahr 5100.4D mit rund 100 PS spannte er den Bogen zur Bewirtschaftung von Talwiesen – er war verständlicherweise deutlich schlagkräftiger gegenüber den Motormähern am Hang.

[IMG 2-3]

RTK-Korrektur von der Landi

Äusserst zufrieden zeigten sich die beiden Organisatoren des Anlasses: Flurin Keller, Landwirt und Co-Präsident des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Hinwil, und Beat Fuhrer, Leiter Agrar/Landi Laden, Landi Bachtel. Letzterer verwies noch auf eine Neuigkeit: Seit Neustem bietet die Landi Bachtel ein kostenloses RTK-Korrektursignal an. Dieses funktioniert in einem Umkreis von 20 km rund um Dürnten und greift auf das sog. Centipede-RTK zurück – ein in Frankreich entwickeltes, offenes Netzwerk aus Basisstationen (siehe Kasten).

Hier geht es zum RTK-Signal

Kostenloses RTK-Signal

Centipede RTK ist ein offenes Netzwerk für GNSS-Korrekturdaten. Dezentral betriebene Basisstationen liefern kostenlos RTK-Signale für zentimetergenaue Positionierung – etwa bei Spurführung oder Maschinensteuerung. Neue Stationen lassen sich mit wenig Aufwand ergänzen, auch von Landwirten selbst. Das System nutzt offene Standards wie RTCM und RINEX und funktioniert unabhängig von kommerziellen Anbietern. Gegründet wurde Centipede vom französischen Agrarforschungsinstitut INRAE mit dem Ziel, eine frei zugängliche und flächendeckende RTK-Infrastruktur für die Praxis aufzubauen.