Nicht nur beim Melken setzen viele Betriebe auf Automatisierung, auch beim Füttern kommen immer mehr Roboter zum Einsatz. Denn häufiges Füttern und Futterschieben sind auch zeitintensiv. Dank eines Fütterungsroboters wird das regelmässige Fressen tagsüber und nachts stimuliert, was schlussendlich zu einer erhöhten Futteraufnahme der Herde führt. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Tiergesundheit, die Fruchtbarkeit, die Leistung und schlussendlich auch auf den Geldbeutel der Landwirte.

In die Futterküche

Wird eine frische Futterration zubereitet, so geht der Roboter automatisch in die sogenannte Futterküche. Dort wird über Rohre und je nach Bedarf, der Behälter mit Silage, Mineralstoffen und Kraftfutter gefüllt. Ein Futtergreifer mit integrierter 3D-Kamera, die die Blöcke und Ballen in Breite, Tiefe und Höhe scannt, nimmt die verschiedenen Futtersorten wie Heu, Emd, Stroh usw. von oben auf und lädt sie im festgelegten Verhältnis in den Misch- und Fütterungsroboter.

So verfügt ein Schnecken-Vertikalmischer über eine Gegenschneide, die das Mischen von Stroh, Heu und anderen Futtersorten ermöglicht. Ein Fütterungsroboter ist so in der Lage, eine Ration von 150 bis 800 kg auf einmal zu mischen. Beim Futter verteilen misst ein Futterhöhensensor die Restfuttermenge am Fressgitter und bestimmt, wann und in welcher Gruppe frisches Futter benötigt wird. Das minimiert die Futterverluste. Bei der Verteilung des Futters auf die Futterachse hat der Roboter nun drei Orientierungsmöglichkeiten: Einerseits orientiert er sich im Stall mittels Ultraschallsensor am Fressgitter und an den Wänden. Weiter zählt er die Radumdrehungen, und ausserdem ist ein Gyroskop eingebaut, ähnlich wie ein Kompass. Damit registriert er kurze Bewegungen. Kommt er am Fressgitter an, schaltet er auf Ultraschall um, und die langen Distanzen misst er anhand der Radumdrehungen ab. Ausserhalb des Stalles folgt der Roboter Metallstreifen, die auf dem Boden befestigt werden. Der Roboter wird durch einen Akku mit Strom versorgt und kann diesen selbstständig an der Ladestation aufladen. Denn die Mischeinheit für das Futter ist der grösste Energieverbraucher.

Welchen Futtermischwagen?

Auch die Futtermischwagen gehören heute auf Schweizer Milchbetrieben immer mehr zur Standardausrüstung. Bei der Frage, ob als Alternative zum angehängten Futtermischwagen ein selbstfahrender Futtermischwagen interessant ist, sind neben der Arbeitszeit und den Kosten noch weitere Faktoren zu betrachten wie beispielsweise die betrieblichen Bedingungen oder auch der Arbeitskomfort. Diese Punkte stellen sich für jeden Betrieb anders dar und sind somit einzelbetrieblich zu beurteilen. So sind beim angehängten Futtermischwagen als Fremdbefüller ein Traktor und ein Befüllfahrzeug erforderlich. Als Befüllfahrzeuge eignen sich Traktoren mit Front-, Teleskop- oder Radlader, die mit einer Greifschaufel oder Schneidzange ausgestattet sind.

in den Wagen gefüllt

Mit diesen Entnahme- und Befüllgeräten wird das in Flachsilos lagernde Grund- und Kraftfutter entnommen und in den Wagen eingefüllt. Allerdings eignet sich eine Schneidzange für Kraftfutter nur, wenn die Zinken abgedeckt sind. Alternativ zur Lagerung in Flachsilos können mehlige und pelletartige Kraftfutter in Hochsilos gelagert und über Schnecken oder Spiralen in den Wagen eingefüllt werden. Möglich ist es allerdings auch, die Kraftfuttersilos so hoch aufzustellen, dass sie unterfahrbar sind und die Befüllung über einen Schieber erfolgt.

Verschiedene Mischer

Alles begann horizontal: Futtermischwagen wurden ab den 80er-Jahren in grösserer Anzahl hergestellt und eingesetzt. Ausführungen mit ein bis vier horizontalen Mischschnecken waren Stand der Technik. Fast alle Mischwagenhersteller bieten inzwischen Fremdbefüller wie auch Selbstbefüller an. Vertikalmischer weisen eine vergleichsweise einfache Konstruktion auf, setzen aber eine bestimmte Gebäudehöhe voraus.

Eine optimale Lösung

Der ovale Mischbehälter kann bei Fremdbefüller fast von allen Seiten befüllt werden, heute sind Vertikalmischer auch als Selbstbefüller erhältlich. Gepresste Ballen werden gut aufgelöst und die Gefahr der Vermusung ist bei stehender Schnecke klein. Für eine gute Mischqualität sind die optimale Auslegung des Behälters und die dazu passenden Mischschnecke verantwortlich. Optimale Lösungen für den Einzelbetrieb sind oft nicht Standartlösungen. Je nach Betrieb, ­Gebäudeverhältnissen und Neigungen des Betriebsleiters wird eine geeignete Lösung gesucht, die für den Betrieb optimal ist.