Seit rund sieben Monaten wird in der Naturparkkäserei im Berner Diemtigtal die Wiesenmilch für die Kunden der Migros Aare abgefüllt. Die Migros-Molkerei Elsa hat dort eine Anlage installiert, wo sie die rund 15 Mio kg jährlich von 130 bis 140 Produzenten aus der Region für die Labelmilch der IP-Suisse abfüllt.
Migros verdankt Engagement
Nun erhalten die Produzenten gute Nachrichten. In einem Schreiben von Aaremilch, das der BauernZeitung vorliegt, heisst es, dass den Produzenten rückwirkend per 1. Februar 2020 zusätzlich zur Wiesenmilch-Prämie von 5 Rp. einen Migros-Aare-Beitrag von 5 Rp. pro kg auszahlen. «Die Migros Aare honoriert mit diesem Beitrag die Anstrengungen der Milchlieferanten für den gelungenen Start», so der Brief. Die Zusatzprämie sei vorläufig befristet bis zum 31. Juli 2021. Laut dem Schreiben werden im ersten Quartal 2021 Gespräche über eine allfällige Fortsetzung des Bonus geführt.
Was heisst das für die Aaremilch-Produzenten preislich? Wie Geschäftsführer Donat Schneider erklärt, liege der Basispreis (ohne den Zuschlag für den neuen Branchenstandard Swissmilk Green) ab Juni bei 50 Rp., 2 Rp. weniger als zuvor (wir berichteten). Mit den zweimal 5 Rp. Prämie kommen die Wiesenmilch-Produzenten somit auf 60,0 Rp. pro kg. Bereits eingerechnet seien in diesem Preis die Abzüge aus der neuen Schoggigesetz-Regelung. Hinzu kommen die 4,5 Rp. allgemeine Verkehrsmilchzulage vom Bund.
Da neu auch Coop Wiesenmilch-Produkte ins Sortiment aufnimmt, sind für dieses Programm wie berichtet neue Produzenten für die Abfüllung bei Emmi in Suhr AG gesucht. Vorläufig ist der Rahm im Sortiment, demnächst folgen Pastmilch, sowie Käse und Joghurt, wie Fritz Rothen im Gespräch mit der BauernZeitung erklärt. Ein «Zückerli» in Form einer Zusatz-Prämie wird es für die Aargauer Wiesenmilch-Produzenten aber nicht geben, wie Rothen erklärt.
«Verstehe BOM-Ärger nicht»
Den Ärger der Branchenorganisation Milch (BOM) über den Partnerwechsel von Coop kann Fritz Rothen nicht nachvollziehen: «Ich weiss nicht, was daran falsch sein sollte, wenn jemand mehr erhält für seine Milch, die er mit höheren Anforderungen produziert hat», sagt er.