Bäuerinnen oder Partnerinnen der Milchproduzenten waren bisher selten bei den Hofgesprächen anzutreffen, hiess es von Seiten der Organisatoren (Zentralschweizer Milchproduzenten, Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung Luzern, Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband).
Bäuerinnen besonders betroffen
Eigentlich schade, sind sie doch besonders betroffen von dieser Produktionsrichtung. Ein Milchproduzent und dessen Familie sind meist stark an den Betrieb gebunden und weniger flexibel als beispielsweise ein Ackerbauer oder ein gut eingerichteter Mutterkuhbetrieb. Bäuerinnen sind bei den Hofgesprächen 2019 also speziell angesprochen.
Dem Alltag Qualität geben
An einem Posten wird das Thema Lebensqualität beleuchtet."«Dem Leben im Alltag bewusst Qualität geben", lautet die Kernbotschaft. Lebensqualität ist etwas Persönliches. Für Martha Bircher bedeutet es etwa Gesundheit, Zeit für Familie und Freunde, wenn möglich Feierabend um 18.30 Uhr, Zeit für ein gemeinsames Abendessen mit den berufstätigen Kindern aber auch Pflege der Hobbys, um nur einige zu nennen.
"Es ist ein Balanceakt", gibt sie zu. Stolpersteine gäbe es zur Genüge. Aus einer Einladung zum Sonntagsessen werde plötzlich ein "Heu-Tag", Ämtli ausserhalb des Betriebes («auch mal Nein sagen können») oder wie man seine Rolle auf dem Betrieb selber sieht, nagen an der Energie. Man solle sich selber treu bleiben und nicht überlegen, was die anderen von einem denken würden, sagt Martha Bircher dazu.
Die Kraftinseln der Bircher's
Die 44-Jährige arbeitet an drei Nachmittagen pro Woche auswärts im Entlastungsdienst in der Betreuung. Für den Betrieb erledigt sie Büroarbeiten und bedient beim Heuen den Kran. Birchers schaffen sich bewusst Kraftinseln. Nebst den Hobbys gehören dazu auch spontan unter der Woche mal einen Nachmittag frei machen, Ferien (ein bis zwei Mal pro Jahr) oder gelegentlich abends eine Velotour oder ein Spaziergang.