Etwas oberhalb des Stadtzentrums von Dietikon ZH gelegen, nahe an der Grenze zum Kanton Aargau, weiden gut zwanzig behornte Braunviehkühe. Sie gehören zum Biohof «Im Basi» und liefern die Milch für die dazugehörende Käserei.
Kontakt zur Genossenschaft
Der Landwirtschaftsbetrieb gehört Anita Triaca und Fabian Brandenberger, welche 2007 begannen, Käse herzustellen. Vor vier Jahren wurde die Käserei erweitert und damit begonnen, den Grossteil ihrer Produkte an eine Konsumentengenossenschaft zu verteilen. «Ziel war es, die hofeigene Milch lokal zu vermarkten und dabei einen direkten Draht zu den Konsumenten zu haben», sagt Triaca.
Dazu warben sie beispielsweise an Slow Food-Veranstaltungen oder an Märkten für ihr Projekt. Bereits nach zwei Jahren kamen sie der angestrebten Anzahl Genossenschafterinnen nahe. Heute verzeichnet die Genossenschaft Basimilch um die 240 Abonnenten, die mehrheitlich in der Stadt Zürich oder in Dietikon und Umgebung wohnen. «Das Spektrum reicht vom Velomech bis zur Uni-Dozentin», stellt Brandenberger fest. Darunter seien Familien, Einzelpersonen, WGs, auch vom Alter her breit gestreut.
Abonnenten finanzieren und arbeiten mit
Die Abonnenten erhalten wöchentlich eine Lieferung und verpflichten sich für mindestens ein Jahr. Mitfinanzierung und Mitarbeit werden vorausgesetzt: So ist für ein 4 Liter-Abo ein Anteilschein von 300 Franken zu zahlen, dazu kommt jährlich ein Betriebsbeitrag von 650 Franken. Ebenfalls jährlich sind mindestens zwei Arbeitseinsätze von je einem halben Tag zu leisten, hauptsächlich durch Rüsten oder Verteilen der Lieferungen.
Ausgeliefert wird jeweils freitags und samstags an verschiedene Standorte mit Kühlschränken. Für jedes dieser Depots gibt es einen verantwortlichen Genossenschafter, der für Zugang und Ordnung sorgt. Jeder Abonnent weiss, wo er seine Lieferung abholen kann und was sie beinhaltet. Dies erfordert von allen Beteiligten viel Genauigkeit: «Es ist wichtig, dass alles stimmt, damit kein Unmut entsteht», sagt Anita Triaca. Um zu verhindern, dass Aussenstehende Zugang zu den Depots bekommen, sind diese mit einem Zahlenschloss versehen.
Auch saisonales Angebot
Die Menge für ein Grundabo besteht aus mindestens 4 Liter verarbeiteter Rohmilch. Eine Hälfte wird vom Käsereiteam festgelegt, die andere ist frei wählbar. Beim fixen Teil handelt es sich hauptsächlich um Käse. «Dies, weil die Milch in grösseren Mengen verkäst wird, damit wir die Schwankungen der Milchmenge während dem Jahr ausgleichen können», erklärt die Käserin Bettina Wolfgramm. Dabei stehen auch saisonale Sorten im Angebot. Im Sommer beispielsweise Kräuterstreichkäse oder Formaggini, im Winter Raclette oder eine Fonduemischung.
Beim fakultativen Teil können die Abonnenten unter Milch, Naturjoghurt, Fruchtjoghurt, Quark und zusätzlichem Käse auswählen. Dreimal jährlich erhalten die Abonnenten zudem die Möglichkeit, ihre Auswahl zu ändern. «Im Sommer mag jemand vielleicht mehr Joghurt, im Winter mehr Käse», sagt Rosmarie Minder, ebenfalls Käserin bei Basimilch.
Selbstbedienungsautomat
Die Kühe des Betriebs liefern jährlich um die 145'000 Liter Biomilch. Der grösste Teil wird von den Genossenschaftern via Abos abgenommen. Ein Teil jedoch geht auch an Kunden, die sich auf dem Hof selbst mit Produkten eindecken. Mit je einem Selbstbedienungsautomaten für Milch sowie für Käseprodukte ist dies rund um die Uhr möglich. «Während dem Lockdown ist die Nachfrage an den Automaten stark angestiegen, inzwischen jedoch wieder abgeebbt», sagt Fabian Brandenberger. Die restliche Milch, die nicht verarbeitet oder verkauft wird, nimmt ein Grossabnehmer ab. Das Ziel jedoch, die Molkereiprodukte grösstenteils direkt zu vermarkten, ist mithilfe der Genossenschaft erreicht worden.