Die ganze Schweiz kannte Sarina Arnold als «Buttermeitli», schön, natürlich und mit urchigem Urner Dialekt. Arnold ist eines der Schweizer Topmodels und designt Schmuck. 17 Jahre nach dem ersten TV-Spot wirbt die 39-Jährige wieder für Schweizer Butter, diesmal mit ihren Kindern Felice (12) und Lean (4). Der BauernZeitung hat sie einiges über ihr Comeback und ihr Familienleben verraten.
Wie ist es als Buttermeitli zurück zu sein?
Sarina Arnold: Die Zeit ging so schnell vorüber, ich weiss gar nicht, wo die Jahre geblieben sind. Ich finde es sehr schön, dass ich wieder das Buttermeitli sein darf. Obwohl, vielleicht müsste man «Buttermeitli» in Anführungszeichen schreiben, denn ich bin jetzt doch einiges älter und um viele Erfahrungen reicher.
Wurden Sie vor Ihrem Comeback immer noch als Buttermeitli erkannt?
Oh ja, sehr oft. Etwa im Sommer beim Wandern hiess es plötzlich: «Das ist doch das Buttermeitli». Es ist lustig, wie stark der Butter-Spot den Leuten im Kopf geblieben zu sein scheint.
Diesmal sind Ihre Kinder mit dabei.
Ich will meine Kinder eigentlich nicht zu sehr in den Medien haben und sie schützen. Aber bei dieser Anfrage dachte ich, jetzt beginnt eine neue Etappe, früher war ich das Buttermeitli, jetzt bin ich an einem ganz anderen Punkt, verheiratet und Mami. Meine Tochter fand es total lässig, und wenn seine grosse Schwester mitmacht, will der Kleine natürlich auch. Es ist etwas Spezielles, ich bin stolz darauf. Das Shooting lief sehr frei und spontan ab, die Kinder halfen beim Backen mit. Natürlich hatten mein Mann und ich bei der Bildauswahl ein Wort mitzureden.
Warum machen Sie gerne für Butter und Milchprodukte Werbung?
Butter und Milchprodukte gehören zum Familienleben dazu. Butter brauche ich täglich, gerade jetzt in der Corona-Krise bin ich viel zu Hause und gefühlt nur noch am Kochen und Backen. Ich bin schon mit Butter aufgewachsen.
Was ist Ihnen bei der Ernährung wichtig?
Es muss gesund sein, es kommt viel Obst und Gemüse auf den Tisch. Obwohl, mit meinem Sohn habe ich etwas Mühe, er mag kein Gemüse und will nur seine Pasta, Pizza und Risotto. Also mache ich Smoothies, in die ich Rüebli mixe. Meine Tochter isst zum Glück alles. Mir ist wichtig, dass wir vielseitig essen. Ich bin Pescetarierin (Anmerkung der Redaktion: Vegetarierin, die aber Fisch isst) und mein Sohn isst auch kein Fleisch. Ich koche ausserdem immer frisch, und mein Mann kommt zum Mittagessen heim.
Wie und wo kaufen Sie ein?
Jetzt während der Corona-Krise habe ich beim Bauern bestellt. Wir haben hier einen Bauernhof in der Nähe, der Eier verkauft, dort gehen wir auch gerne hin und kombinieren das mit einem Spaziergang. Ich versuche, regional einzukaufen und lokale Bauern zu berücksichtigen. Wenn es die Zeit erlaubt, gehe ich auch gerne mal auf einen Markt. Sonst natürlich ganz normal zum Detailhändler.
Sie sind im Kanton Uri aufgewachsen. Was ist Ihr Bezug zur Landwirtschaft?
Ich bin zwar nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen, aber im Kanton Uri ist man schnell im Grünen. Mein Grossvater hatte Schafe und meine Grossmutter hat immer alles Gemüse selbst angebaut, da konnte man die frischen Rüebli direkt aus der Erde ziehen. Ich bin etwas ein Landmeitli geblieben, auch wenn ich mich in all den Jahren natürlich verändert habe. Ein Stadtmensch werde ich wohl nicht mehr.
Sie sind mit sechzehn Jahren als Model entdeckt worden. Was gefällt Ihnen immer noch an dem Beruf?
Modeln ist sehr vielseitig. Ich reise gerne, aber natürlich ist es nicht immer einfach, zwei Wochen am Stück ohne die Familie zu sein. Man trifft Leute aus den unterschiedlichsten Kulturen wieder, die man schon seit Jahren kennt.
Begegnen Ihnen auch mal Vorurteile?
Natürlich. Zum Beispiel, dass Leute denken, Modeln sei kein anstrengender Job. Wenn man in Kapstadt ist und in der Morgensonne fotografiert werden soll, steht man um 4 Uhr auf. Auch die Reiserei ist nicht zu unterschätzen. Und beim Modeln zählt nun einmal das Äussere. Da können immer mal wieder Bemerkungen auf einem zukommen, «zu dick», «zu dünn», «zu grosse Nase». Ich bin fast 40, mittlerweile kann ich damit besser umgehen als früher.
Ihre Tochter kommt jetzt ins Alter, wo Social Media interessant wird. Wie wollen Sie sie vor bösen Kommentaren oder Mobbing schützen?
Bei Felice hat das ja schon früher begonnen, weil sie mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zur Welt kam und mehrmals operiert werden musste. Wir haben sie so erzogen, dass man jeden Menschen respektiert, egal, wie er ist und wie er aussieht. Sie weiss, dass sie es nicht allen recht machen kann und jederzeit zu uns kommen kann. Ich habe ihr auch im Zusammenhang mit der Butter-Kampagne gesagt, dass das vielleicht nicht alle gut finden werden und sie da darüberstehen muss. Sie hat einen privaten Instagram-Account und wenn sie jemand dort anfragt, dann zeigt sie uns das erst. Wir versuchen sie zu schützen, so gut es geht.
Sie setzen sich für Knder mit Gesichtsspalte in Kirgistan ein.
Genau, dieses Engagement für die Stiftung «Zuversicht für Kinder» bedeutet mir sehr viel. Schon früher wurde ich angefragt, ob ich Botschafterin für verschiedene Stiftungen werden möchte, aber es hat nie so richtig gepasst. Aber hier weiss ich, wovon ich rede, wie wichtig diese Operationen sind, dass oft mehrere Operationen bis ins Erwachsenenalter nötig sind und es ein langer Weg für ein Kind ist.
Weitere Informationen:
www.swissmilk.ch, www.sarinaarnold.com