Letzte Woche veröffentlichte die TSM Treuhand GmbH die neuesten Daten, die zeigen, dass die Käseproduktion 2020 mit 203 791 Tonnen ein Allzeithoch erreicht. Ein Plus von 4,4 Prozent oder 8677 Tonnen gegenüber 2019. Die Produktion hat in allen Kategorien, Hart-, Halbhart-, Weich- und Frischkäse zugenommen. Dem gegenüber bleibt die Milchproduktion weiterhin stabil. Mit 3 405 139 Tonnen in Verkehr gebrachter Milch wurden gegenüber dem Vorjahr knapp 6000 Tonnen mehr Milch produziert. Weiterhin rückläufig ist die Anzahl Milchproduzenten. 2020 haben noch 18 396 Betriebe Milch abgeliefert. Dies entspricht einem Rückgang um 652 Produzenten. Die durchschnittliche Milchproduktion je Betrieb stieg von 172 669 kg auf 178 936 kg.

Neuer Racletterekord

Grosser Gewinner bei den Käseexporten ist Raclette Suisse. Mit einem Plus von 175 Tonnen wurden im vergangenen Jahr 5,9 Prozent mehr Raclette exportiert als noch 2019. Mit total 3152 Tonnen exportiertem Raclettekäse wird im Jahr 2020 ein neuer Rekord aufgestellt. In der Produktion wird gar ein Plus von 1150 Tonnen verzeichnet. Mit insgesamt 16 843 Tonnen produziertem Raclettekäse 2020 sind dies gegenüber 2019 plus 7,3 Prozent. Somit wurden in der Schweiz 975 Tonnen mehr Raclettekäse gegessen.

Gruyère an der Spitze

Doch auch die anderen Käsesorten konnten zulegen. Der meistproduzierte Käse ist nach wie vor der Gruyère AOP mit 30 578 Tonnen, gefolgt von Mozzarella mit 24 116 Tonnen und Emmentaler AOP mit 17 218 Tonnen.

Zulegen konnte auch der gesamte Käseexport. 1246 Tonnen mehr Käse inklusive Schmelzkäse wurden ins Ausland verkauft. Insgesamt betragen die Exporte 77 123 Tonnen, ein Plus von 1,6 Prozent. Deutlich mehr legten die Importe zu. Diese stiegen um 12,2 Prozent auf 67 333 Tonnen. Somit kamen insgesamt 7339 Tonnen mehr Käse in die Schweiz als noch 2019. Hinzu kommen noch 4331 Tonnen Schmelzkäse. Somit schmilzt die Differenz zwischen Käseexporten und -importen kräftig dahin. Rund 82 Prozent der Importe kommen aus Italien, Deutschland und Frankreich. Mit 28 270 Tonnen entfällt der Grossteil der Importe auf Frischkäse.

Mehr Frischprodukte

Beim Emmentaler AOP musste ein Rückgang des Exports zur Kenntnis genommen werden. Von 11 012 Tonnen im Jahr 2019, ging der Export auf 10 915 Tonnen zurück, ein Minus von 97 Tonnen oder 0,9 Prozent.

Die Schweizer haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Milchprodukte konsumiert. Deshalb ist die Produktion auch bei Frischprodukten angestiegen. Die Konsummilchproduktion stieg um 18 426 Tonnen auf 448 087 Tonnen (+ 4,3 Prozent), die hergestellte Menge Joghurt stieg auf 153 549 Tonnen (+ 4,7 Prozent) und Milchgetränke wurden insgesamt 79 248 Tonnen abgefüllt (+ 5,6 Prozent). Ein Rückgang wurde hingegen bei der Butterproduktion verzeichnet, von 42 725 auf 41 325 Tonnen (– 3,3 Prozent).