Nach einer ersten Schätzung wird beim Bio-Brotgetreide eine Abnahme der Anbaufläche von rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet, dies teilt Bio Suisse diese Woche in einer Medienmitteilung mit. Dies führe zu einer geringeren Ernte von rund 2300 Tonnen. Die Getreidebestände lassen derzeit auf eine unterdurchschnittliche Erntemenge schlies­sen, was die Situation noch ­verschärfe. Sowohl von den Produzenten als auch von den Verarbeitern werden diese Herausforderung erkannt.

Mehr Protein gefordert

Aufgrund dieser Einschätzungen geht Bio Suisse davon aus, dass den Verarbeitungsbetrieben beim Weizen etwa 65 Prozent des Gesamtbedarfs aus ­inländischer Produktion zur Verfügung stehen dürften. Beim Roggen seien es etwa 68 Prozent und beim Dinkel geht man von 52 Prozent aus. Beim Speisehafer sei die Vertragsproduktion für dieses Jahr nach dem Ausbau der vergangenen Jahre wieder zurückgefahren worden, da sich der Absatz des Schweizer Hafers momentan nicht weiter ausbauen lasse.

Beim Weizenanbau soll vermehrt die Qualität berücksichtigt werden. So stelle die Sorte Montalbano die Verarbeiter aufgrund ihrer Qualitätseigenschaften und ihres wachsenden Anteils vor Herausforderungen. Sinke der Proteingehalt aufgrund des veränderten Sortenmixes, müsse vermehrt Feuchtgluten beigemischt werden, um eine gute Qualität zu erzielen. Das aktuelle Proteinzahlungssystem setze diesbezüglich zu wenig Anreize. Eine Überarbeitung sei darum für Ernte 2025 beschlossen worden. Zu erwarten sei eine Erhöhung der Pro­tein­untergrenze für Brotweizen von 10,5 auf 11 Prozent. Es sei wichtig, dies bei der nächsten Aussaat zu berücksichtigen und Montalbano nur bei guter Stickstoffversorgung anzubauen.

Die neuen Richtpreise

Während beim Weizen und Roggen der Richtpreis für die kommende Ernte leicht angehoben wurde, wurde er beim Dinkel gesenkt. Für Speisehafer bleibt der Preis gleich. Neu gelten folgende Richtpreise:

Weizen: Fr. +0.50/dt;
neu Fr. 108.–/dt.

Dinkel: Fr. –4.–/dt;
neu Fr. 112.–/dt.

Roggen: Fr. +1.–/dt;
neu Fr. 95.–/dt.

Speisehafer: Fr. +/–0.–/dt;
neu Fr. 87.–/dt.