In der Weinbranche pflegen noch einige Kellereien die Tradition des Weinzahltags. Dabei wird den Produzenten das Traubengeld ausbezahlt. Usus war es, die Rebleute in die Kellerei einzuladen, wie es die alte Weinkellerei Schachenmann am Fronwagplatz und später im «Gruben» zu Martini tat.

Mit der Barauszahlung ist es vorbei. Aber an der einen Tradition hält die Schaffhauser GVS-Weinkellerei immer noch fest. So lädt sie jährlich ihre Produzenten auf das Weinschiff an der Schifflände in Schaffhausen ein.

Weinhandel unter Druck

Markus Angst, Geschäftsführer der GVS-Gruppe, war erfreut, dass sehr viele der Produzenten der Einladung gefolgt sind. Er unterstrich die Verantwortung, welche die GVS als Genossenschaft gegenüber den Traubenproduzenten trägt, und dass sie diese auch in schwierigen Marktlagen unterstützt. Markus Angst verwies aber auch auf den globalen Weinhandel, welcher massiv unter Druck stehe.

Bezüglich der Weinqualität muss sich die GVS-Kellerei mit Sitz im Herblingertal nicht verstecken. «Wir haben im laufenden Jahr an grossen nationalen und internationalen Weinprämierungen 13 Gold- und 14 Silbermedaillen gewonnen. Am Grand Prix du Vin Suisse gab es in der entsprechenden Kategorie für den Siblinger Riesling-Silvaner den ersten und für den Malbec den zweiten Rang», rühmte sich Geschäftsführer Philippe Brühlmann.

Abo Die neuen Reben am Stokarberg wurden im Direktzug gepflanzt. Fünf verschiedene robuste Traubensorten wachsen auf einer Fläche von einer Hektare. Rebberg der Zukunft Im Rebberg der Zukunft hat jede Rebe eine GPS-Koordinate Thursday, 27. July 2023 «Wir haben im vergangenen Herbst 16 Prozent der Schaffhauser Traubenernte übernommen. Dazu kommen noch 7015 kg Riesling-Silvaner und 17'564 kg Blauburgunder aus dem Zürcher Weinland», fügte Brühlmann an. Auch übernehme die Kellerei von Dienstleistungskunden Jungweine in der Grössenordnung von 80'000 kg Trauben.

Automatisierung läuft weiter

Neuerungen gibt es für das nächste Weinjahr. So automatisiert die GVS die Traubenannahme. «Wir stellen auf viereckige Kunststoffboxen um, damit wir die Abläufe der Traubenlogistik bei der Übernahme optimieren können», kündigte Philippe Brühlmann an. Hingegen sei die technische Lösung für das automatische Messen der Öchslegrade noch nicht bestimmt worden.