Es wollte nicht sein dieses Jahr mit einem Kranz für das Vieh von Beat und Eliane Schürpf vom Huserenberg ob Rickenbach SZ. Sie tragen es mit Fassung. Bei der starken Konkurrenz an der Bezirksviehausstellung Schwyz ist ein Rang in der vorderen Hälfte bereits Grund zur Freude. Und Schauen sind für sie in erster Linie eine "Freude".

Milchwirtschaft und Beiz

Schürpfs setzen auf zwei Standbeine. Da ist die Milchwirtschaft mit 20 Original Braunviehkühen mit Aufzucht und anderseits die Besenbeiz "Huserenberg" mit Blick in den Stall, erbaut 2011, kurz nach Betriebsübernahme. Diese wird vor allem von Eliane, die sich das Rüstzeug dazu als SAC-Hüttenwartin auf der Glattalp holte, gemanaget. Beats Mutter Paula hilft tatkräftig mit und Aushilfen für Küche und Service ergänzen das Team. Der Huserenberg, gelegen unterhalb des Mythen – die Gondeln der Ro-tenfluebahn schweben beinahe über das Hofarael – hat sich rasch einen Namen gemacht, insbesondere für Gruppenanlässe.

Der Stall ist das Reich von Beat, 40-jährig, Meisterlandwirt und dessen Vater Kari Schürpf. Nach der Betriebsübernahme des rund 24,5 ha LN grossen Betriebes, davon gut die Hälfte in Pacht, setzte der junge Betriebsleiter rasch wieder auf Original Braune. Sein Vater hatte noch einige ROB im Stall. Der Hof auf rund 875 m ü. M., über die Hälfte des Landes weist eine Hangneigung von über 35 Prozent aus, eignet sich nicht für einen milchbetonten Typ. "OB passt hierhin", sagt Schürpf zufrieden. Und auch gegen den Fleischerlös der Zweinutzungsrasse hat er nichts einzuwenden. Verkauft werden Zuchttiere an Milchproduzenten wie auch für die Mutterkuhhaltung. Beat Schürpf ist nicht der Einzige, der die Vorzüge der Original Braunen zu schätzen weiss, wie aktuelle Zahlen von Braunvieh Schweiz belegen. Aktuell sind 11 000 OB-Kühe im Herdebuch. Fast doppelt so viele wie noch 2004, als der Tiefstand erreicht war. 6296 Kilo bei 3,94% Fett und 3,35% Eiweiss beträgt der Rassenschnitt. Der Alpungsanteil sei sehr hoch, heisst es bei Braunvieh Schweiz.

6500 Kilo Stalldurchschnitt

Z’Alp geht auch ein Grossteil des Bestandes von Schürpfs. Auf dem Talbetrieb bleiben nur ein halbes Dutzend Kühe. Zeit also für die Besenbeiz und fürs Heuen. "Wir nutzen jedes Hoch zum Mähen", sagt Schürpf mit Blick auf die alles andere als einfache topografische Lage seines Betriebes. Die Schönwetterperioden wünscht er sich Anfang Sommer nicht nur an den Wochenenden, wenn gerade eine Hochzeitsgesellschaft auf dem Hofplatz steht. Und sein Blick lässt erahnen, dass diese Phase wohl die intensivste des Jahres ist für alle Beteiligten auf dem Huserenberg. Entsprechend stolz sei er jeweils im Herbst, wenn er sieht, wie viel betriebseigenes Grundfutter der Betrieb für die Winterfütterung hergibt. Die Herde von Schürpf produziert im Schnitt 6512 Kilo Milch, bei 4,43% Fett und 3,23% Eiweiss, die Zellzahl beträgt 56 und die Tiere sind mit durchschnittlich 80 Punkten beschrieben. Zuchtziel ist eine "mittelrahmige Kuh mit Milch und Fleisch". Etwas fürs Auge, aber auch die Papiere müssten stimmen, schiebt er nach. Sämtliche Nachkommen werden seit fünf Jahren genomisch typisiert.