Einstimmig wählten die Delegierten Adrian Annen als Nachfolger von Karl Häcki in die Verwaltung der Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost (VMMO). Der 32-jährige Annen bewirtschaftet in der Stadt Zug einen Pachtbetrieb von 60 ha. Die Milch seiner 70 Kühe liefert er an die Mooh-Genossenschaft.

Verabschiedung von Karl Häcki

Karl Häcki aus Hausen am Albis war seit 2006 im Vorstand des VMMO tätig und ergriff gerne das Wort. Dabei betrieb er Wahlkampf für das zukünftige SMP-Präsidium und sagte: «Ich war und bin stolz, VMMO-Mitglied zu sein. Wir sind die grösste Sektion in der SMP und der aus unseren Reihen stammende Urs Werder beileibe der fähigste Kandidat, um die Nachfolge von Hanspeter Kern anzutreten.» Man darf also gespannt sein, ob sich Urs Werder am 12. April an der SMP-Delegiertenversammlung durchsetzen wird. [IMG 2]

Kostenumfeld macht zu schaffen

Allgemein war an der Delegiertenversammlung des VMMO zu hören, dass das Kostenumfeld den Milchproduzenten sehr zu schaffen macht. Rund 4000 VMMO-Mitglieder aus elf Kantonen produzieren immerhin einen Viertel der Schweizer Milchmenge. Diese Produzenten mit ihrem Präsidenten Hanspeter Egli sollten denn auch Gehör finden in der A-Richtpreisdiskussion vom kommenden Mai in der BO Milch. Eine Entspannung bei den Produktionskosten scheint nicht in Sicht – das Gegenteil ist der Fall.

Keinen Einfluss hatte diese Diskussion auf die einstimmige Zustimmung der VMMO-Delegierten zum Jahresbericht, Jahresrechnung und zur Statutenänderung. Diese war nötig gewesen, weil auf den Jahreswechsel zahlreiche Änderungen im Aktienrecht in Kraft traten, was sich auch auf das Genossenschaftsrecht auswirkte. Die meist formellen und textlichen Änderungen in den aktualisierten Statuten der Genossenschaft VMMO müssen nun öffentlich beurkundet und ins Handelsregister eingetragen werden.

Grösstenteils stammen die Erträge der VMMO aus ihrer Immobilientätigkeiten und einem Wertschriftenportfolio. Auf Nachfrage gab Niklaus Fässler, Leiter Finanzen, Auskunft über die Aktien der VMMO. So hätte man aufgrund der Rendite 2022 einen Teil der Emmi-Aktien abgestossen. Zudem hätte man Aktien von Roche, Nestle, Logitech und Swiss Life.

Beiträge an Betriebshelferdienst und SMP-Marketing

Mit den erwirtschafteten Erlösen finanziert die Genossenschaft die Dienstleistungen zuhanden der Mitglieder. So trägt die VMMO mit Fr. 25.– pro Arbeitstag zur Finanzie­rung eines Betriebshelfers oder einer Familienhilfe bei. 2022 betrug die Gesamtsumme der dafür aufgewendeten Mitteln Fr. 103`050.– und kam 171 Mitgliedern zugute.

Auch beteiligt sich der VMMO an die dem SMP abzuliefernden Produzenten- und Basismarketingbeiträge. Die Rückerstattung an die Mitglieder erfolgt in diesen Tagen und beträgt insgesamt Fr. 700`000.-. Nichtdestotrotz erinnerte VMMO-Geschäftsführer Markus Brenner daran, dass Marketing nicht nur eine Aufgabe der Geschäftsstelle oder der SMP sei, sondern jeder einzelne Milchproduzent sei dazu aufgerufen, die Bevölkerung über die Milchproduktion zu informieren und ihr im persönlichen Kontakt die Landwirtschaft näher zu bringen.

Wahlen im Herbst

Auch ermutigte Hanspeter Egli die Mitglieder, sich politisch zu engagieren – besonders in Hinblick auf die Parlamentswahlen im Herbst. «Wir werden den bäuerlichen Kandidaten die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren. Im Juni wird ein Politanlass für die bäuerliche Kandidaten in der Region Gossau stattfinden», versprach er. [IMG 3]