«Wir wollen hier zeigen, dass Bio gelebt wird. Zudem ist das Beisein am Bärner Bio-Märit auf dem Bundesplatz Werbung für uns.» Mit dieser Meinung passt Stefan Liechti vom Betrieb Käserei und Lebensmittel Familie Liechti in Oberthal BE, bestens zu den Zielen von Bio Bern. Denn der Verein will die Sichtbarkeit des Biolandbaus erhöhen und den Konsumenten die Produkte und Prozesse näherbringen.

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Kaufen am Vormittag, sich Austauschen am Nachmittag

Am Mittwoch 24. August führte der Verein zum sechsten Mal den Bärner Bio-Märit auf dem Berner Bundesplatz durch. Die Besucherinnen schlenderten zwischen den unterschliedlichsten Ständen an Gemüse, Pflanzen, Backwaren, Korbwaren, Käse, Seife und anderem durch. Christine Moser vom Moserhof in Landiswil BE weiss aus Erfahrung, dass Vormittags meist der Verkauf besser laufe als am Nachmittag. Nachmittags kämen eher die Menschen, die sich mit den Produzenten austauschen.

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Reger Andrang beim Verkauf verzeichnete die Reformbäckerei Vechigen. «Ich finde es schön, hier zu sein, dies ist der einzige Märit, den wir machen», erklärte Patrik Hersberger. Sie beliefern sonst viele kleinere Läden in Bern. Die Kunden freuen sich, die Gesichter, die hinter der Reformbäckerei Vechigen stehen, auch mal live zu sehen, erklärt Hersberger weiter.

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Krisen können genutzt werden

Die Präsidentin Monika Sommer erklärte bei der offiziellen Ansprache, dass die Landwirtschaft in vielen Krisen stecke, noch weitere dazukommen werden. Aber: «Krisen bieten auch die Chance, etwas anders zu machen», betonte sie. Das diesjährige Fokusthema des Marktes hiess Food Waste. Auf das traditionelle Apéro für die geladenen Gäste wurde heuer verzichtet und etwas anderes, dem Motto entsprechend, angeboten. So verarbeitete Food-save-Pionier Mirko Buri von Foodoo gerettetes Gemüse, was nicht der Norm der Abnehmer entspricht, zu einer feinen Gemüselasagne. Auch die Marktbesucher konnten sich dieses Gericht zum Mittag gönnen.

Das Potenzial soll genutzt werden

Nationalrätin und Grüne-Politikerin Christine Badertscher freute sich sichtlich, ein Grusswort überbringen zu dürfen. Sie liess den Blick über die Landesgrenze hinaus schweifen, zeigte wieso der Krieg Hungersnöte begünstigt. Aussagen, dass mit Bio weniger Lebensmittel produziert würden und dies weiter begünstige, unterstütze sie nicht, machte sie deutlich. Sie wünscht sich, dass das agronomische Potenzial genutzt wird, «um so viel wie möglich nachhaltige Lebensmittel zu produzieren.»