«Daten entstehen beim Bauern, nicht beim Kanton», hielt Peter Althaus fest. Er ist bei IP-Suisse für Softwareprojekte zuständig und informierte Mitte Juni an den Hoftagen in Allmendingen bei Bern über den aktuellen Stand von «Smartfarm». Unter diesem Namen entwickelt die Labelorganisation eine neue Version des Feldkalenders – wobei man bewusst einen anderen Namen gewählt habe. «Smartfarm soll über die Funktionen des bisherigen Feldkalenders hinausgehen», sagte Althaus.
Auch via Smartphone
Ein erklärtes Ziel bei Smartfarm sind Vereinfachungen. «Ein grosser Teil der kantonalen Erhebungen soll damit bereits abgedeckt werden», kündigte der Projektleiter an. Nach dem Einrichten einiger Grunddaten (z. B. Hinterlegen georeferenzierter Flächen und der Kulturen in der Fruchtfolge) könne die Bedienung von Smartfarm ebenso mobil via Smartphone wie auch zu Hause am Computer erfolgen. Angaben zu eingekauften und gelagerten Mengen von Produktionsmitteln sollen es auch erlauben, bei Bedarf später nachzuvollziehen, wie viel ausgebracht worden ist. «Wir wollen die Sache nicht noch komplizierter machen, als sie schon ist», bemerkte Peter Althaus.
Zum Datenschutz versicherte der Software-Fachmann, die Daten im Smartfarm würden in der Schweiz redundant gespeichert. Sollte also eines der Rechenzentren einen Ausfall haben, könne innert kürzester Zeit auf die Daten des anderen Rechenzentrums zugegriffen werden. «Das heisst, es kann eigentlich nichts passieren», so Peter Althaus. Auch wenn das Smartphone einmal im Gülleloch landen würde, wäre das demnach kein Problem – der Zugang zu Smartfarm mit allen betriebsspezifischen Einstellungen und Daten werde von einem neuen Gerät aus ebenso funktionieren. Ausserdem betont die Labelorganisation ihre Unabhängigkeit als Anbieterin eines Farm-Management-Systems.
Funktionen von Smartfarm
Der weiterentwickelte Feldkalender bietet gemäss Website Folgendes:
- Erfüllen der Aufzeichnungspflichten (ein Kalender für alles)
- Analyse von Echtzeitdaten für fundierte Entscheidungen
- Anbindung an staatliche Systeme inklusive Import georeferenzierter Daten samt Flächen und Flurnamen
- Fruchtfolgeplanung
- Journal für den Düngemitteleinsatz
- Dossiers zum Ausdrucken.
IP-Suisse oder Agrosolution
Für den technischen Support und das jeweilige Hosting von Smartfarm können die Benutzer entweder die IP-Suisse- oder die Agrosolution-Lizenz wählen. Der Funktionsumfang sei dabei identisch. «Auch andere Organisationen sollen das Programm dereinst nutzen können», betonte Peter Althaus. Man könne sich das wie Silos vorstellen: Die Organisationen hätten jeweils nur auf gewisse Silos (Daten) Zugriff, die Funktionen seien aber in allen Silos identisch.
Die Website zu Smartfarm ist bereits online (siehe Link am Ende des Artikels). Ende August wird es mit den neuen Funktionen als komplett neu entwickelter Nachfolger des bisherigen IP-Suisse-Feldkalenders auf den Markt kommen. Dabei gibt es diese zwei bereits erwähnten Lizenz-varianten:
IP-Suisse-Lizenz: Für Mitglieder der Labelorganisation mit labelspezifischem Support. Kostenlose Nutzung bis Ende 2025 und anschliessend Fr. 40.– Rabatt auf die Jahreslizenz. Somit ab 2026 jährliche Kosten von Fr. 80.– pro Jahr.
Agrosolution-Lizenz: Diese Variante mit Support von Agrosolution steht allen Betrieben offen. Ein späterer Wechsel zu einer anderen Supportorganisation sei möglich. Kosten von Fr. 120.– pro Jahr.
Mitglied werden
Wer nicht Mitglied bei IP-Suisse sei, könne jederzeit die Mitgliedschaft bei der Labelorganisation beantragen. «Sobald die Aufnahmekontrolle erfüllt ist, können Sie die Supportorganisation ohne Datenverlust wechseln und geniessen die Vorteile der Mitgliedschaft bei IP-Suisse», heisst es bei Smartfarm. Interessierte sollen sich am besten telefonisch oder per E-Mail bei der Geschäftsstelle melden.
