Abo Der Vorstand von Bio Glarus mit Präsident Richi Bamert (r.) an der kontroversen Hauptversammlung, bei der sich die Mitglieder gegen Bio Suisse stellten. Bio Suisse Bio Glarus stellt sich quer Sunday, 7. April 2024 Die Traktandenliste an der Generalversammlung von Bio Zürich-Schaffhausen war lang, umfasste ganze zwölf Punkte und dauerte fast bis Mitternacht. Selbstverständlich ging es dabei auch um die Geschäfte von Bio Suisse. Die Bio-Suisse-Delegiertenversammlung findet am 17.April in Olten statt. Dort soll auf eine Parolenfassung zur Biodiversitätsinitiative verzichtet werden. In ihrer Kommunikation werde Bio Suisse aber auf die Ja-Parole des Vorstands verweisen. «Das ist unbefriedigend», sagte Ruedi Vögele, Co-Präsident von Bio ZH-SH. Man habe nicht den Mut, für seine Prinzipien einzustehen. Dabei verwies er auf Bio Glarus. Diese Mitgliedorganisation stellt den Antrag an der Bio-Suisse-DV, dass die Delegierten über eine Parole abstimmen sollen. Die Zürcher und Schaffhauser verzichten aber darauf, auch einen entsprechenden Antrag einzureichen. 

Klar ist die Position von Bio ZH&SH was den Antrag von Bio Grischung/Progana betrifft. Laut Ruedi Vögele ein Rückschritt und dadurch werde der Bio-Ackerbau benachteiligt. Die Mitglieder folgten der Argumentation und lehnen die Lockerung der Fütterungsrichtlinien ab.

Erklärungsbedarf gab es beim Budget 2024. Ein grosser Betrag von Fr. 30'000.- war für den Verein «Gen Au Rheinau» vorgesehen. An vorderster Front bekämpft «Gen Au Rheinau», die Anpassung des Gentechnikgesetzes, das eine Lockerung des jetzigen Gentechmoratoriums zulassen will. «Gen Au Rheinau» lanciert am 7. und 8. September am Anlass «1001 Gemüse» auf der Rheinau eine Onlinepetition gegen die Verwässerung des Gentechmoratoriums. «GVO ist kein Weg für die Biolandwirtschaft», sagte Ruedi Vögele, Co-Präsident –der Budgetantrag wurde angenommen.

Knatsch um Statutenänderung

Vögele hatte an der Versammlung das Sagen. Das galt auch für das Traktandum Wahlen und Statutenänderung. Laut Statuten sind Vorstandsmitglieder nicht mehr wählbar, wenn sie das Rentenalter erreicht haben. Das ist beim jetzigen Co-Präsidenten Heinz Höneisen der Fall. Es liess sich für ihn keine Nachfolge finden – selbst an der Versammlung stellte sich niemand dafür zur Verfügung. So sah der Vorstand unter Traktandum 7 eine Statutenänderung vor, sodass eine einmalige Wahl auch nach dem 65. Altersjahr für eine vierjährige Amtsperiode möglich wäre.

Aus den Reihen der Mitglieder gab es einen Gegenantrag: «Verzicht auf Statutenänderung. Dafür eine Ausnahmeregelung, sodass Heinz Höneisen für ein weiteres Jahr das Co-Präsidium übernimmt.»

Der Antrag wurde verworfen, aber auch die Statutenänderung erreichte die dafür notwendige Zweidrittel-Mehrheit nicht. Die Vakanz im Präsidium liess sich aber durch einen Rückkommensantrag von Ruedi Vögele unter dem Traktandum «Verschiedenes» verhindern. Dabei wurde die Ausnahmeregelung, dass Heinz Höneisen, ein weiteres Jahr, die Geschicke des Vereins leitet, mit grosser Mehrheit angenommen.

Frauenpower im Vorstand

Im Gegensatz dazu ging die Wahl von neuen Vorstandsmitgliedern ohne Hin- und Her und ohne Patt, über die Bühne. Tamara Bieri aus Oberembrach ersetzt Christian Mathys, der nach 16 Jahren demissionierte. In weiser Voraussicht wurde aus der Sektion Schaffhausen auch Barbara Hermann vom Hof Dreieichen, Schaffhausen, in den Vorstand gewählt. Denn der Schaffhauser Co-Präsident Ruedi Vögele wird auf 2025 zurücktreten.