Sieben Jahre dauerten die Vorarbeiten für die Alpkäserei auf Rigi First, kürzlich fuhr nun der Bagger auf. «Wir Rigi-Älpler sind froh, dass es nun endlich losgeht», erklärt Aktiengesellschaftspräsident Oswald Schnüriger. In der Planungsphase seien vorgängig auch andere Standorte wie bei Rigi Staffel oder Rigi Klösterli abgeklärt worden. Mehrere Punkte hätten für die Rigi First gesprochen. Die Erschliessung für die Milchanlieferung sei da optimal und auch für den Direktverkauf von Alpkäse sei der Standort vielversprechend: «Im Gebiet Rigi First hat es viele einheimische Wanderer, welche wir als potenzielle Kunden sehen. Dies im Gegensatz zur Kulm, wo viele asiatische Touristen zu finden sind, die aber wohl eher selten grosse Menge Alpkäse kaufen würden», so Schnüriger, der mit seiner Familie gleich neben der sich im Bau befindenden Käserei eine Alp betreibt. [IMG 2]
Die neun Rigi-Älpler sind die Hauptaktionäre
Er sieht noch einen weiteren Pluspunkt beim gewählten Standort: «Wir versprechen uns Synergien mit dem angrenzenden Restaurant Bärenstube. Mit Events über das ganze Jahr, wie zum Beispiel Raclette-Abenden, erhoffen wir uns weitere Absatz-Chancen für unsere Produkte.» 300 000 Liter Milch sollen pro Alpsommer zu rund 30 Tonnen Alpkäse verarbeitet werden. Neun Rigi-Älpler hätten sich finanziell beteiligt und auch die Unterallmeind-Korporation Arth unterstütze das Projekt. Dazu hätten auch viele Private Aktien gezeichnet. Den Initianten beratend zur Seite stand der erfahrene Käsereispezialist Toni Holdener aus Brunnen. Die verschiedenen Bereiche der Alpkäserei würden mit viel Glas transparent gestaltet, dadurch könne interessierten Besucherinnen und Besuchern Einblick in die Produktion und die Käselagerung gewährt werden. Das Gebäude ist dreigeschossig geplant: Im Erdgeschoss befindet sich die Käseproduktion, im Obergeschoss der Käsekeller und im zweiten OG die Wohnung des ganzjährig angestellten Käsereimeisters Basil Imlig. Dieser stamme aus Goldau und sei dadurch, wie die Milchlieferanten auch, in der Region stark verwurzelt.
Transportkosten naturgemäss bedeutend höher
Die Investitionen von 3,3 Millionen Franken sind beträchtlich. «Die Kosten für die Käserei-Einrichtung alleine verschlingen schon fast einen Drittel der Gesamtkosten. Zudem sind die Transportkosten naturgemäss bedeutend höher als bei Bauten im Tal», erklärt Oswald Schnüriger. Er betont aber, dass die beteiligten Bauern die Hauptaktionäre seien und alles gemacht werde, um die Kosten tief zu halten. Zu hohe Gesamtinvestitionskosten würden zu tieferen Milchpreisen führen. Für die ersten drei Jahre habe man im Businessplan mit einem leicht höheren Preis als die aktuellen Milchpreise im Tal kalkuliert. «Unsere Kostenberechnungen wurden von den Behörden genau geprüft», so Schnüriger weiter. Die negative «Publicity» von ähnlichen Projekten im Kanton habe das ganze Verfahren sicher nicht einfacher gemacht.
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Investition für die Rigi-Älplerfamilien
Für Oswald Schnüriger ist die Alpkäserei eine Investition für die Zukunft der beteiligten Familien. Alle involvierten Älpler verpflichteten sich für 15 Jahre, ihre Milch zu liefern. Das persönliche Interesse der Älpler, dass in der neuen Käserei beste Alpprodukte hergestellt würden, sei hoch. «Alle neun Familien alpen fast nur eigene Kühe und liefern ihre gesamte Alpmilch ab. Die Alpkäserei ist nicht einfach nur wie andernorts eine Restmilchverwerterin.» Auch die eigene finanzielle Beteiligung der Älpler verspreche hohe Qualität, so Schnüriger. «Wir hoffen, dass sich der Rigi-Alpkäse in Zukunft zu einer bedeutenden Marke entwickelt.»
