Eine Kampfwahl wurde am Donnerstag vergangener Woche von Manuela Lerch, Präsidentin von Bio Nordwestschweiz (NWCH), angekündigt. Doch daraus wurde kurzerhand nichts. Felix Lang, Solothurner Delegierter von Bio NWCH beim Dachverband Bio Suisse, trat zurück. Mit Jonas Adam, Oberdorf, und Christian Riggenbach, Solothurn, stellten sich gleich zwei Kandidaten zur Verfügung. Bevor die Präsidentin zum Wahlprozedere schreiten konnte, meldete sich Thomas Nussbaumer aus Wisen und gab seinen Sitz als Delegierten per sofort frei. [IMG 3]
Den Weg für engagierte Junge freigemacht
«Wenn schon zwei Junge dastehen, die gewillt sind, sich einzubringen», meinte er. Wie die BauernZeitung später im Gespräch erfuhr, war dieser Entscheid keineswegs so spontan, wie es den Anschein machte. Bereits letzten Sommer machte sich Thomas Nussbaumer, der zirka 15 Jahre als Delegierter für Bio NWCH amtete, Gedanken über einen Rücktritt. Er stellt sich jetzt noch ein Jahr als Ersatzmann zur Verfügung, sollte einer der gesamthaft vier Delegierten nicht an der DV teilnehmen können.[IMG 4]
Nussbaumer machte im Gespräch auch deutlich: «Wir haben eine sehr gute Präsidentin. Das dürfen Sie ruhig in der Zeitung schreiben.» Als Delegierter der Kantone beider Basel trat zudem Patrik Birrer, Duggingen, zurück. Seine Nachfolge übernimmt Christian Gerber, Oltingen.
Der Heso-Auftritt wird professionalisiert
Seit 25 Jahren nehmen die Biobauern an der Herbstmesse Solothurn (Heso) teil, hiess es. Heuer soll der Auftritt erstmals mit einem Messebauer gestaltet werden. Das Material solle auch später genutzt werden können.
Bio NWCH hat ein Legat geerbt. Dieses ist mit der Bedingung verknüpft, dass das Geld möglichst vielen Personen etwas bringen soll, erläuterte Manuela Lerch. Eine Idee sei die Anschaffung eines Anhängers für die Hoftötung/-schlachtung. Die Frage sei, wer davon Gebrauch machen würde. Um das abzuklären, «werden wir noch eine Umfrage per Mail verschicken», so die Präsidentin. Weiter machte sie deutlich, dass der Verein eine Aktuarin oder einen Aktuar suche.
Bio geht den digitalen Weg
Ein sehr grosser finanzieller Posten bei Bio Nordwestschweiz ist der Postversand von Rechnungen und Infos. Dieser soll vermehrt elektronisch gehandhabt werden. Die Präsidentin informierte, «dass in den nächsten Tagen» sowohl ein Post- wie auch ein Mailversand erfolge. Wer die Mail nicht bekomme, solle sich bitte melden, um seine aktuelle Adresse mitzuteilen. Und: «Wir sind sehr interessiert daran, Voten mit Themen von euch zu bekommen, für einen Infoanlass oder für die Basisversammlung.» Letztere findet jeweils vor der Delegiertenversammlung des Dachverbandes statt. [IMG 2]
Bio Suisse muss sich wegen der Datenfreigabe erklären
Auch bei Bio Suisse soll die Digitalisierung fortschreiten. Nicole Strebel, Mitglied der Geschäftsleitung, informierte darüber, warum genau der Verband die Datenfreigabe über Agate von den Bioproduzenten will. Das Vorgehen von Bio Suisse weckte bei Bio NWCH so viel Unmut, dass sich der Vorstand entschloss, die Verantwortlichen an die GV einzuladen.Wie Nicoel Strebel ausführte, stelle die Datenfreigabe künftig die Basis für Verbandsaufgaben wie Rechnungsstellung, Markttransparenz und Richtpreisverhandlungen dar. Sie gab Fehler in der Kommunikation dieser Massnahme zu. Von Bio NWCH haben bislang lediglich 30 Prozent die Freigabe gemacht. Es werde nochmals eine Mail mit genauen Infos verschickt, so Nicole Strebel.