Am vergangenen Samstag traf sich eine grosse Schar Frauen und Männer zur traditionellen Regionaltagung von Mutterkuh Schweiz im Gasthof Altels in Kandergrund. Mit Wisi Zgraggen aus Erstfeld UR war ein aussergewöhnlicher Referent zu Gast. Aus diesem Grund wurden auch die Oberwalliser ins Berner Oberland eingeladen.
Jürg Ott, Vorstandsmitglied von Mutterkuh Schweiz und Organisator der Regionaltagung im Berner Oberland, freute sich entsprechend, dass etliche Walliser(innen) den Weg durch den Lötschberg auf sich genommen hatten.
Wechsel an der Spitze
«Das ist meine letzte Regionaltagung als Geschäftsführer von Mutterkuh Schweiz», verkündigte Urs Vogt seinen Rücktritt. Seit 1989 im Amt, prägte der versierte Fachmann die Geschicke der stets wachsenden Vereinigung der Mutterkuhhalter als Geschäftsführer massgeblich und erfolgreich. Per 1. Januar 2024 übernimmt sein Nachfolger Daniel Flückiger das Amt. «Ich ziehe mich in den Hintergrund zurück und werde weiterhin für Projekte tätig bleiben», so Urs Vogt. Veränderungen gibt es auch innerhalb der Geschäftsstelle: Diese steht unmittelbar vor dem Umzug der Büroräumlichkeiten von Brugg AG nach Lupfig AG.
Zgraggen motiviert
Vom Berner Bauernverband (BEBV) überbrachte Jürg Iseli Grüsse. «Wir wollen nicht das eine gegen das andere ausspielen. Alle sitzen wir im selben Boot», meinte er und erinnerte: «Es geht um die Zukunft für unsere Nachkommen in der Landwirtschaft.»
Wisi Zgraggen zog die Zuhörenden mit seinen Visionen, seiner Lebenslust und seiner Geschichte in den Bann. Als junger Familienvater verlor er am 16. Oktober 2002 bei einem Arbeitsunfall beide Arme. Er ist ebenfalls Mutterkuhhalter und führt seinen vielseitig aufgestellten Betrieb mittlerweile in der Team Bielenhof GmbH mit seinem ältesten Sohn Thomas.
Laufstall besichtigt
[IMG 2]Auf dem Nachmittagsprogramm stand der Betriebsbesuch bei Daniel und Claudia Stoller in Schwandi bei Reichenbach. «Es ist unser Familienprojekt», erläuterte der Betriebsleiter. Im Jahr 2021 startete die Familie mit der Übernahme des Betriebes und baute den bestehenden Anbindestall für Milchkühe in einen Laufstall für 16 Mutterkühe um.
Eine gesunde und zufriedene Angusherde bildet nun den Mittelpunkt des Stollerhofs, der mit Hingabe und Sorgfalt als Nebenerwerbsbetrieb geführt wird. In Zusammenarbeit mit dem regionalen Metzger bringt die Familie das schmackhafte Angusfleisch über Direktvermarktung und mit viel Liebe zum Detail an ihre Kunden.
