«Der Holzbau boomt und der Holzmarkt hat sich erfreulich entwickelt», hielt Verwaltungsratspräsident Viktor Häfeli an der Generalversammlung der Zürich Holz AG vor einer Woche in Illnau vor rund 100 Aktionär(innen) fest. Er wies darauf hin, dass der Klimawandel dem Wald zusetze, mit dem Netto-Null-Ziel bis 2050 jedoch auch grosse Chancen biete. Dabei plädierte Häfeli für eine optimale und angepasste Bewirtschaftung der Wälder. Entsprechend sollen Strom und Wärme nur mit Schwach- und Abfallholz produziert werden. «Denn die Bäume wachsen nicht in den Himmel, das Angebot bleibt begrenzt», rief der Präsident mit Blick auf den Holzmarkt in Erinnerung.

Erfolgreiche Submission

Im Laufe des vergangenen Jahres übernahm die langjährige Mitarbeiterin Corina Amedieck die Geschäftsführung. An der GV präsentierte sie erstmals den Geschäftsbericht: Anfang 2023 war der reibungslose Bezug des neuen Betriebsgebäudes an der Kempttalstrasse in Illnau erfolgt. «Der Tag der offenen Tür sowie die mehrfach durchgeführten Besichtigungen waren ein voller Erfolg», hielt Amedieck rück-blickend fest. Zudem beschäftige sich die Geschäftsführung mit der Umsetzung der Sturmholzzentrale und plane den weiteren Ausbau des eigenen Wärme-verbundes in Illnau. Als erfolgreich bezeichnete die neue Geschäftsführerin zudem die Wertholzsubmission. Dabei waren 176 Stämme mit einem Volumen von 408 Festmeter angeboten worden.

Verwaltungsrat Manuel Bühlmann verwies bei der Präsentation der Geschäftszahlen darauf, dass im Bereich Rund- und Industrieholz das Budgetziel von 67 500 Festmetern erreicht werden konnte. Bezüglich Industrieholz verwies Bühlmann auf die angespannte Marktlage. Es seien 4000 Festmeter weniger Industrieholz vermarktet worden, so Brühlmann. Dagegen habe die Menge des Energiehack-holzes auf 99 300 Festmeter leicht gesteigert werden können.

Der Umsatz ist leicht rückläufig

Umgerechnet nach Energiewert wurde das Holzheizkraftwerk Aubrugg mit 21 679 MWh und der Zoo Zürich mit 6662 MWh beliefert. Weitere 1900 Festmeter Holz gingen an die Ligno Carbon AG für die Pflanzenkohleproduktion und Wärmeerzeugung.

Der Umsatz des Unternehmens sank letztes Jahr leicht auf gut 19 Mio Franken. Der Reingewinn beträgt knapp 323 000 Franken. Davon fliessen 17 000 Franken in die gesetzliche Gewinnreserve und 159 000 Franken erhalten wie im Vorjahr die Aktionäre. Sie dürfen sich freuen, indem ihnen wiederum eine Dividende von brutto 25 Franken je Namensaktie à 500 Franken ausgeschüttet wird.

Ausbau des Holzheizkraftwerks geplant

Nach neun Jahren im Amt, davon deren acht als Präsident, hat Viktor Häfeli seinen Rücktritt eingereicht. Seine Nachfolge als Verwaltungsrat und zugleich Präsident tritt der 52-jährige Konrad Nötzli an, welcher im Unternehmen kein Unbekannter ist. Als Kantonsforstingenieur gehörte er bereits von 2011 bis 2017 dem Verwaltungsrat an. «Ich habe mich seit 25 Jahren für die Zürcher Wälder eingesetzt», führte Nötzli nach seiner Wahl aus. Er ist heute beruflich in der Privatwirtschaft tätig, wo er sich weiterhin mit direkten Wald- und forstwirtschaftlichen Themen auseinandersetzt.

Abo Holzwirtschaft Bei der ZürichHolz AG steht der Bezug des Neubaus bald bevor Tuesday, 13. September 2022 Was die Beteiligung am Holzheizkraftwerk Aubrugg von 20 Prozent betrifft, verwies Viktor Häfeli darauf, dass dieses wertvollen Winterstrom produziere und ein Ausbau geplant sei. Zudem: «Mit der Beteiligung an der Zürich Holzlogistik AG sind wir gemeinsam mit den anderen Logistikpartnern noch flexibler und effizienter geworden», führte Häfeli aus.

Pflanzenkohle ist nicht einfach Pflanzenkohle

Die Ligno Carbon Schweiz AG startete 2023 zwar gut, doch der Absatz der produzierten und zertifizierten Pflanzenkohle blieb unter den Erwartungen. Anfang März hatte Marco Gubser die Geschäftsführung übernommen. «Mir ist dieses Unternehmen eine Herzensangelegenheit, denn die Pflanzenkohle ist ein spannendes und interessantes Projekt», führte er vor den Aktionär(innen) aus. Dieses Unternehmen, welches im Hauptgebäude in Illnau steht, hat seit der Inbetriebnahme viele Ausgaben verursacht, aber nur wenig Ertrag generiert. Hier will nun Gubser ansetzen. Dabei verwies er darauf, dass Pflanzenkohle nicht einfach Pflanzenkohle sei. So können diese beispielsweise als Beigabe im Boden, als Tierfutter oder auch als Stallstreu eingesetzt werden.