«Bio Schwand, das etwas andere Seminarhotel», heisst es immer noch auf der Webseite des ehemaligen landwirtschaftlichen Bildungszentrums im bernischen Münsingen. Doch die Tage des Bio-Hotels dürften nun definitiv gezählt sein.

Wie einem Inserat im Amtsanzeiger Bern zu entnehmen ist, werden die Gebäulichkeiten am 8. Dezember ab 10 Uhr im Sitzungszimmer 439 des Konkursamtes Bern-Mittelland in Ostermundigen versteigert.

Schatzungspreis von 8,45 Mio Fr.

Wie im vergangenen Februar berichtet, musste die Bio Schwand Konkurs anmelden. Die Gebäude hatte die Organisation 2012 vom Kanton Bern im Baurecht erworben. Der Kaufpreis betrug damals 9,4 Millionen Franken. Dieser war allerdings zum Zeitpunkt des Konkurses erst zu drei Vierteln bezahlt.

Im Inserat im Amtsanzeiger wird eine konkursamtliche Schatzung von 8,45 Mio Fr. angegeben. Die Konkursverwaltung hat für dieses Spezialobjekt den Spezialisten Mark Laug von der Firma Solutionis beigezogen. Laug erklärt auf Anfrage, dass auch ein Kaufpreis unter der Schatzung möglich sei. Der Zuschlag erfolge an den Höchstbietenden, so Laug.

Seit längerem in finanziellen Schwierigkeiten

Ausgeschrieben sind die Gebäude Schwand 2, 3, 4, 4a, 5, 7, 10, 13 und 17 (s. Übersichtskarte). Nicht betroffen vom Verkauf sind der Biobetrieb der Familie Siegenthaler (Schwand 18 und weitere Gebäude) sowie der Therapiehof (Schwand 6). Auf dem Portal Immoscout ist ein entsprechendes Inserat ausgeschrieben. Angepriesen wird das Objekt als «Areal Schwand, Büro, Seminar, Unterkunft, Restaurant, Wohnen, Gewerbe».

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Die Bio Schwand war seit längerem in finanziellen Schwierigkeiten. Das ambitiöse Projekt für eine Bio-Ausbildungsstätte inklusive Tagungszentrum mit Unterkunftsmöglichkeiten wollten nie recht in Fahrt kommen. Erschwert wurde das Gelingen des Vorhabens für eine Bio-Drehscheibe auch durch Konflikte auf dem Areal.

Der Schwand war zuvor eine der zwei grossen Berner Landwirtschaftsschulen. Generationen von Praktikern holten sich hier ihr Rüstzeug. Ob der Verkauf nun auch das Ende der Bio-Schule auf dem Schwand mit sich bringt, muss sich noch zeigen und dürfte auch von der Käuferschaft abhängen. Unlängst hatten sich die Inforama-Verantwortlichen noch optimistisch gezeigt, dass dies nicht der Fall sein wird.