Was verspricht sich Bio Ostschweiz von der Zusammenarbeit von BBZ Arenenberg und FiBL?

Sie wollen gemeinsam innovative Bioberatung voranbringen (v. l. n. r.): Christian Eggenberger, Hansueli Dierauer, Walter Schönholzer, Knut Schmidtke, Barbara Früh und Ueli Bleiker. Zusammenarbeit Kanton Thurgau: Gemeinsam geht es besser im Bereich Beratung Monday, 7. February 2022 Sepp Sennhauser: Für unsere Region ist das sehr gut. Momentan handelt es sich um eine Zusammenarbeit zwischen dem Kanton Thurgau und dem FiBL. Diese sollte unserer Meinung nach jedoch kantonsübergreifend sein. Auf Ebene Bioverband arbeiten Thurgau und St. Gallen ja bereits zusammen.

Eine Leistungsvereinbarung mit dem FiBL gab es bereits in beiden Kantonen. Nur kam da der FiBL-Berater nur punktuell vorbei. Mit einer Person vor Ort können wir noch besser profitieren.

Da Bio- und Nichtbiobetriebe weiterkommen sollen, sehe ich auch hier nur Vorteile. Denn von den Forschungsresultaten können alle profitieren. Das ist wichtig, vor allem im Zusammenhang mit den verschiedenen Abstimmungen.

Wie können die Biobetriebe in der Ostschweiz konkret von dieser Zusammenarbeit profitieren?

Persönliche Kontakte sind das Wichtigste. Zudem herrschen im Aargauer Fricktal, am Standort des FiBL, ganz andere Klimabedingungen als bei uns. Dort ist es sehr trocken. Unser Gebiet erstreckt sich vom Bodensee bis zum Säntis und ist in sich sehr unterschiedlich.

Die Forschung ist manchmal etwas abgehoben und weit weg von der Praxis. Wir erwarten vor allem Praxisversuche in unserer Umgebung unter wirklichen Biobedingungen bei unseren Bauern. Versuche mit Leguminosen im Gebiet von Sargans laufen bereits.

Die Priorität der Zusammenarbeit liegt vorerst bei den anspruchsvollen Ackerkulturen, zurecht?

Das ist ein Anfang. Die Eiweisskomponenten sind gerade sehr im Trend und werden gepusht, da ist der Fokus naheliegend.

«Anspurchsvoll» ist ein weiter Begriff. 2021 waren alle Kulturen anspruchsvoll. Gerade bei den Biokartoffeln gäbe es sicher auch noch Potenzial.

Sehen Sie andere Gebiete im Biobereich mit Forschungsbedarf, z. B. die Tierhaltung?

Klar, die Tierhaltung muss auch noch in den Fokus rücken. Mit der Reduktion des Kraftfutters von 10 auf 5 Prozent haben einige meiner Berufskollegen, die auf Milch setzen, Probleme, ihre Kühe richtig zu füttern. Da muss auf einigen Betrieben die Genetik angepasst werden.

Auch im Bereich Sorten eigens für den Biolandbau müssen Fortschritte gemacht werden. Die Apfelsorte Gala ist z. B. keine Sorte, die für den Bioanbau geeignet ist.