Wettmelken, ein Parcours sowie ein Ratespiel zu Ziegenrassen: Diese und weitere interaktive Posten zogen letzte Woche am Plantahoftag in Landquart zahlreiche Familien in den Bann. Dies bei spätsommerlich warmen Temperaturen und viel Sonnenschein.

Bunter Marktplatz mit vielfältigem Angebot

Seit über dreissig Jahren führt der Plantahof diesen Begegnungstag zwischen landwirtschaftlicher Organisation und Bevölkerung durch. Entstanden war der Anlass ursprünglich aus der Direktvermarktung. Anfänglich wurden den Besuchern harassenweise selbst produziertes Obst und Kartoffeln verkauft. «Daraus ist ein Familien- und Erlebnistag geworden. Ziel ist dabei, vor allem Kinder und damit die künftigen Konsumenten anzusprechen», sagte Direktor Peter Küchler.

[IMG 2]

Dass der Plantahoftag seit zehn Jahren jeweils am letzten Samstag im Oktober stattfinde, habe sich bei der Bevölkerung etabliert. Auch konkurrenziere man mit diesem Datum nicht das Prättigauer Alpspektakel von Anfang Oktober. Der Plantahoftag ist nebst einem Schaufenster in die Landwirtschaft auch ein Marktplatz für Fach- und Naturschutzorganisationen sowie für Institutionen aus dem sozialen Bereich. So nutzen etwa das Heimzentrum Arche Nova, der Vogelschutz und der Obstverein Mittelbünden die Chance der Marktpräsenz.

Der Hofladen dient als Türöffner

Danach befragt, wie dieser Grossanlass organisatorisch bewältigt wird, erklärte Peter Küchler: «Ab September flackert die Idee für das Kernmotto auf, danach werden Einsatzlisten erstellt.» Alles sei schlank organisiert und das Team bestens eingespielt. Die Kosten für diesen Tag seien deshalb moderat. Der Anlass könnte noch grösser werden, aber das sei nicht das Ziel.

[IMG 3]

Abo Plantahof Bio-Tag Wie Bäuerinnen einen Wandel herbeiführen Thursday, 15. December 2022 Der Hofladen, der unter dem Jahr an zwei Nachmittagen geöffnet ist, nimmt dabei eine «Türöffner-Funktion» ein: Nebst der grossen Vielfalt an hofeigenen Produkten wird hier Gemüse von der Justizvollzugsanstalt Realta vermarktet. «Sowohl der Hofladen wie auch unsere Kleintiergehege bilden bereits unter dem Jahr Anziehungspunkte für die Bevölkerung, insbesondere für Familien mit Kleinkindern», so der Direktor. Somit sei es für diese fast selbstverständlich, den Plantahoftag zu besuchen.

Auch diesmal erwarteten vor allem die kleinen Gäste zahlreiche Attraktionen wie Ponyreiten oder Trettraktorfahren.

«Buoba-Schwinge» als Puplikumsmagnet 

Auch beim Parcours «Vom Gras zum Chäs» bei den Milchviehstallungen, bei dem es um das Lösen einiger Wettbewerbsfragen ging, herrschte stets Andrang. Als eigentlicher Publikumsmagnet erwies sich wieder einmal das «Buoba-Schwinge». Hier massen zahlreiche Teilnehmer von Schwingervereinen aus den Kantonen Graubünden und Uri ihre Kräfte. Die stolzen Eltern und Begleitpersonen säumten die von den Publikumsmassen gesäumte Arena, und alle motivierten den Schwingernachwuchs mit lauten Zurufen. Für die stimmige Akzentuierung dieses volkstümlichen, traditionsbewussten Anlasses sorgte der Auftritt einer Trychler-Formation um die Mittagszeit.

Der Plantahoftag als Tradition

Mit dem Motto für den Plantahoftag 2023 «Kuhli Sach» sollte die Bedeutung der Milchproduktion für den Kanton Graubünden in den Fokus gerückt werden. «Die Milchverarbeitung auf der Alp hat im Bündnerland Tradition und gewinnt immer mehr an Bedeutung», so Direktor Peter Küchler. Am Plantahof besuchen jährlich durchschnittlich 25 Personen den Alpsennkurs. Die Voraussetzung für den Kursbesuch ist ein Arbeitsvertrag mit einer Alpkäserei. Dass die Arbeitskräfte auf der Alp die fachliche Begleitung und Unterstützung erhalten, ist notwendig, damit die insgesamt 100 Sennalpen bewirtschaftet werden können. Obwohl der Plantahoftag kurzfristige Planung erfordert, steht eine Ausstellung, kombiniert mit dem Anlass im Jahr 2025, bereits in Planung. Die Arbeitsgemeinschaft Landhand, welche ursprüngliches Handwerk von Frauen pflegt (z. B. Spitzenklöppelei), wird dann präsent sein.