Es ist ein beachtenswertes Projekt, das die neu gegründete Bewässerungsgenossenschaft in Laufen-Uhwiesen und Dachsen realisierte und kürzlich einweihte. In einem Perimeter von 182 ha können nun Bauernfamilien landwirtschaftliche Kulturen bewässern und zugleich ihre Obstanlagen mit der Frostbewässerung vor Frostschäden schützen.
Strenge Vorgaben für die Realisierung
«Wir haben vor rund drei Jahren begonnen, über ein mögliches gemeinsames Bewässerungsprojekt zu diskutieren», sagte Obstbauer Peter Eichenberger bei der Einweihung. Er und sein Sohn Erik hatten bereits 2017, nach zahlreichen Frostnächten, Möglichkeiten geprüft, eine Frostbewässerung zu realisieren. Ideen für ein Wasserbecken oder eine Lagune hatten sich schnell zerschlagen. Denn für die Frostbewässerung seines Betriebes benötigt er einen Wasserbedarf von 3500 m3 für eine Frostnacht mit acht Stunden.
Da ein benachbarter Gemüsebaubetrieb Bedarf an Bewässerungswasser hatte, zeichnete sich rasch eine gemeinsame Lösung ab. Ein Genossenschaftsmitglied verfügte bis anhin über die Bewilligung und Konzession für den Wasserbezug aus dem Rhein rund 150 Meter oberhalb des Rheinfalls. «Die Pumpstation kann nur eine geringe Menge an Wasser fördern», erklärte Ralph Hächler, der das gesamte Projekt plante und begleitete.
Der Umstand, dass bereits eine Konzession für den Wasserbezug aus dem Rhein vorlag, erleichterte das Gesuch für eine Ersatzkonzession. Das gesamte Fassungsgebiet im Rheinbereich liegt in einem Gebiet, wo hohe Vorgaben betreffend Schutz der Landschaft und des Waldes gelten. So dürfen keine Bauten sichtbar sein und es durfte auch kein offener Graben für den Leitungsbau gemacht werden. Zudem musste die erstellte Trafostation samt Steuerungszentrale mit einer Holzschalung umgeben werden. Die Mehrkosten bezifferte Hächler auf rund 1 Million Franken.
Breites Netzwerk und Partnerschaften
Das Wasser wird rund 250 Meter oberhalb der Rheinfallbrücke auf einer Höhe von 383 m ü. M. gefasst und in der Transportleitung bis zum höchsten Punkt auf dem Obstbaubetrieb Eichenberger auf 460 m ü. M. gepumpt. Der Pumpschacht mit einer Tiefe von 8 Metern befindet sich direkt am Flussufer und reicht 2 Meter unter die Rheinsohle. Am Rand dieser Parkierungsanlage befinden sich die Trafostation und die Steuerung, das Herz der Bewässerungsgenossenschaft Laufen-Uhwiesen. Dank der guten Zusammenarbeit von Bauern, Ämtern und Umweltverbänden konnte die Bewässerungsgenossenschaft das Projekt zügig realisieren. Das gute Netzwerk trug zum Erfolg bei.
In Zahlen
10'000 Liter Wasser pro Minute fördern die
5 Pumpen mit einer Leistung von je 120 kW.
3000 Meter lang ist die Versorgungsleitung,
5000 Meter Leitungen wurden zudem für die Feinverteilung verlegt.
16 Pächter und Bewirtschafter werden die Infrastruktur nutzen, welche
4 Mio Franken gekostet hat.
