Eigentlich war etwas anderes geplant gewesen: Wie die Autoren des Agroscope-Berichts schreiben, wollte man eine Zusammenstellung von Versuchen zur Regulierung von Problempflanzen im Alpgebiet erstellen. Da es aber tatsächlich nur wenig dergleichen gibt – und wenn, dann oft mit Fokus auf nicht mehr zugelassenene Herbizide– wurde daraus nichts. Dafür teilten die angefragten Experten ihr breites Erfahrungswissen.
Was generell gilt
Entstanden ist ein Katalog von Massnahmen gegen 24 Problempflanzenarten bzw. -gruppen, von A wie Adlerfarn bis Z wie Zwergsträucher. Jede davon muss etwas anders angegangen werden, Agroscope stellt aber einige generelle Punkte für eine erfolgreiche Regulierung fest:
Früh handeln: Das Problem im Keim ersticken, bevor es grösser wird.
Intakte Grasnarbe: Viele Problempflanzen profitieren von Störungen und Lücken im Bestand.
Herbizid: Es gibt kaum selektive Herbizide für die im Alpgebiet relevanten Problempflanzen. Bei Breitbandherbiziden entstehen Lücken, die wieder den Problempflanzen zugutekommen.
Zwei Kategorien: Die meisten Problempflanzen werden entweder durch Über- oder durch Unternutzung einer Fläche gefördert.
Weidemanagement: Standortangepasst ist es der effizienteste Weg zur Regulierung von Problempflanzen. Wichtig sind ein angemessener Weidedruck und nicht zu schwere Tiere.
Ursachen angehen: Über- oder Unternutzungen durch angepasstes Beweiden langfristig beheben.
Ausdauer: Die Bekämpfenden müssen ausdauernder sein als die Problempflanzen. Unterirdische Speicherorgane, eine hohe Regenerationsfähigkeit und schnelle Ausbreitung machen die Arten hartnäckig.
Für jede Pflanze, mechanisch oder chemisch
Im weiteren Teil des Agroscope-Berichts sind die verschieden Problempflanzen im Alpgebiet mit Bekämpfungsmassnahmen aufgeführt. Es wird unterscheiden zwischen mechanischen, chemischen und die Bewirtschaftung betreffenden Herangehensweisen. Die Empfehlungen der Konferenz der Landwirtschaftsämter der Schweiz, Regionalgruppe Zentralschweiz (Kolas-Z) sind ergänzt mit den Erkenntnissen und Erfahrungswerten aus der Umfrage.
Den Bericht «Massnahmen zur Regulierung von Problempflanzen im Alpgebiet» finden Sie hier.
