Die ersten Zuckerrüben wurden gerodet und in beiden Zuckerfabriken hat die Verarbeitung von konventionellen Rüben begonnen. Sowohl bei der Ernte als auch bei der Feldlagerung müssen einige Punkte beachtet werden, um Atmungsverluste, Dreckbesatz und Fäulnis möglichst zu vermeiden.

Boden genügend abtrocknen lassen 

Die Erntebedingungen spielen in dieser Thematik eine wesentliche Rolle. Für die Erntearbeit sollte der Boden genug abgetrocknet sein, damit die Verdichtungsgefahr möglichst gering gehalten werden kann. Eine zu nasse Ernte steigert auch den Dreckbesatz und das Fäulnisrisiko an der Rübenmiete. Zu trocken sollte der Boden für die Ernte jedoch auch nicht sein, da ansonsten mehr Wurzelbrüche und Schlagschäden an den Rüben entstehen.

Um unnötigen Ertragsverlusten vorzubeugen, muss die Schippqualität am Roder korrekt eingestellt sein. Die geköpfte Fläche sollte im Idealfall nicht grösser als ein Fünfliber sein. Neben dem Ertragsverlust fördert ein zu tiefes Köpfen zudem die Fäulnisgefahr im Zuckerrübenhaufen. Ein zu hohes Köpfen wirkt sich hingegen negativ auf die Qualität des Erntegutes aus, da so der Fremdbesatz wie auch der Zuckergehalt negativ beeinflusst werden.

Ernte auf Vorrat bis Ende Oktober vermeiden

Nach der Ernte gilt es, einen geeigneten Standort für die Miete zu suchen. Ein gut entwässerter Boden auf leicht erhöhter Lage eignet sich am besten. Muldenlagen sind für die Feldlagerung zu vermeiden, da sich an diesen Stellen das Regenwasser sammeln kann und somit Fäulnis im Haufen begünstigen. Die Lagerungszeit sollte so kurz wie möglich gehalten werden. Je länger die Rüben gelagert werden, desto mehr Verluste entstehen. Eine Ernte auf Vorrat sollte bis Ende Oktober vermieden werden, sofern es mit der Witterung zu vereinbaren ist.

Wenn eine längere Feldlagerung unvermeidbar ist, muss die Miete vor den Wettereinflüssen mit einem atmungsaktiven und wasserabweisenden Vlies geschützt werden. Durch das Abdecken des Haufens können die Rüben etwas abtrocknen. Zum einen kann sich somit der angetrocknete Dreck an den Rüben beim Verlad lösen, zum anderen fällt das Fäulnisrisiko geringer aus. Auch wenn die Arbeit einen mühsamen Mehraufwand bedeutet, lohnt sich das Decken der Rübenmiete bei längerer Lagerzeit allemal.