«Es ist eine höllen Moorerei.» Michael Moser von Gemüsebaubetrieb «Gemüse ab Hof» in Kerzers FR scheint die schwierige Situation zwar akzeptiert zu haben, sonderlich erfreut ist er dennoch nicht ob der lang anhaltenden Nässe auf seinen Gemüseparzellen. «Es ist halt immer alles dreckig. Die Strassen, die Maschinen, die Arbeitskleidung des Personals, aber arbeiten und ernten müssen wir trotzdem.»
Doppelt bereift hält besser
Dabei muss der Gemüseproduzent Schäden konsterniert in Kauf nehmen. Das Team hat sich den Begebenheiten aber so gut es geht angepasst: Die Equipe arbeitet mit möglichst leichten Fahrzeugen und die benötigten Traktoren für die Bodenbearbeitung und Erntearbeiten sind doppelt bereift.
Ein gewisser Mehraufwand also, aber «es könnte schlimmer sein. Wir können uns noch glücklich schätzen», fasst Moser die Lage zusammen. Denn schwierige Jahre seien auch immer eine Chance als Unternehmen, so Moser. Er deutet dabei auf das geschmälerte Angebot am Markt hin, was den Preis für gewisse Kulturen etwas erhöhen kann.
Unkraut bereitet Sorgen
Einzig der erhöhte Unkraut- und Krankheitsdruck würde ihm Sorgen bereiten. «Beim ersten Sonnenstrahl wird das Unkraut wie verrückt wachsen», prognostiziert der Gemüseproduzent. Der Pilzbefall sei gerade für den Salat problematisch. Das bisherige Wetter wäre ideal gewesen für die Verbreitung von Pilzsporen.
Markus Waber von der Berufsorganisation der Schweizer Gemüseproduzentinnen und -produzenten hält auf Anfrage fest, dass in der Freilandhaltung vor allem die Salate von der Nässe betroffen sind. Dort sei mit einem Ernterückgang zu rechnen, so Waber. Auch die Zucchetti wachsen langsamer. Die Erntemengen fallen im Vergleich zum Jahr 2022 tiefer aus. Die Situation sei aber nicht prekär.

