Am Mittwoch fand bereits zum achten Mal der Bärner Biomärit statt. Zum vierten Mal in seiner Geschichte wurde der Anlass auf dem Bundesplatz in Bern durchgeführt. Und das, wie die vergangenen Jahre auch, bei schönem Wetter, jedoch nicht ganz so heiss, wie die Präsidentin Kathrin Schneider in ihrer Ansprache mit einem Lachen ausführte.
Ein Appell an die Konsumenten
Kathrin Schneider hob in ihrer Rede die Marktsituation der Bioprodukte hervor und appellierte unter anderem an die Konsumenten. Diejenigen, die immer mehr Tierwohl und Biodiversität fordern, im Gegenzug aber im Laden Billigprodukte kaufen würden, diejenigen haben in ihren Augen «die Glaubwürdigkeit verloren». Schneider findet es «wahnsinnig, wie viele Bauern im Rahmen der Berner Bio-Offensive bereits auf die biologische Produktion umgestellt hätten». Per Anfang Jahr waren es 57 Betriebe. Weitere befinden sich in der Umstellungsphase. «Die alle dürfen wir nicht im Stich lassen», forderte sie. Und weiter: «Wir müssen bereit sein, für die Produkte mehr zu bezahlen.»
Die Überzeugung muss auch stimmen
So sehr sich die Berner Biopräsidentin über die Anzahl der umgestellten Betriebe auch freut, stellte sie dennoch eine Forderung an die Landwirte. Eine Umstellung solle nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch aus Überzeugung ins Auge gefasst werden, mahnte sie.
Die Berner Bio-Offensive wird auch nach ihrem Ablauf im nächsten Jahr weitergeführt. Dazu wird nun eine Projektleitung, befristet für fünf Jahre, gesucht (siehe Kasten unten).
Projektleitung für Bio-Offensive gesucht
Der Kanton Bern will Bio weiter vorantreiben. Dies betont Volkswirtschaftsminister Christoph Ammann bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Bei der Ansprache der Präsidentin der Bärner Biobure, Kathrin Schneider, am diesjährigen Bio-Märit war er nicht zugegen.
Die Berner Bio-Offensive war ursprünglich bis nächstes Jahr vorgesehen gewesen. Nun wird eine Fortsetzung bis 2025 geplant (die BauernZeitung berichtete mehrfach). Dazu ist nun beim Kanton eine Stelle als Projektleiter(in) in einem 80 bis 100-Prozent-Pensum ausgeschrieben. Bislang wird die Mehrarbeit durch Inforama-Mitarbeiter getragen. In der Stellenausschreibung heisst es unter anderem: «Sie bearbeiten die in der Kampagne 2020 lancierten Tätigkeitsfelder weiter und entwickeln neue Handlungsfelder. Besondere Bedeutung hat dabei die Entwicklung der Nachfrage nach regionalen Bioprodukten und eine Ausrichtung auf die Marktentwicklung. Sie arbeiten eng zusammen mit den Organisationen der Trägerschaft. Sie unterstützen das Team Biolandbau des Inforama.»
Gesucht wird:
- Eine kreative und innovative Persönlichkeit mit einer ausgeprägten Begeisterungsfähigkeit
- hohe Sozialkompetenz, Verhandlungsgeschick und Moderationskompetenzen
- ausgeprägte Fähigkeiten für strategisch-konzeptionelles Denken und Arbeiten
- gute Kenntnisse und Erfahrungen im Projektmanagement
- grosses Interesse an einem nachhaltigen Konsum und einer nachhaltigen Produktion
- Kenntnisse der Marktabläufe
- Ausbildung mit Abschluss auf Niveau (Fach-)Hochschule.
Bewerbungen sind online zu senden unter: www.vol.be.ch/ Lanat / Offene Stellen / Projektleiter(in) Berner Bio-Offensive.