Meiers Betrieb befindet sich am Tempelhof in Rümlang, an der Grenze zur Stadt Zürich. Von den 9 ha sind 6,5 ha Obst- und Beerenflächen. Neben den handelsüblichen Sorten haben Meiers auch Sorten wie Ladina, Merkur, Rustica oder Bonita. Hauptsächlich verkaufen sie direkt im Hofladen, aber auch an andere Hofläden und Marktfahrer. Ein Teil geht an Biohändler und in den Grosshandel.
Da war man auf dem Obstbetrieb von Monika und Martin Meier genau richtig. Seit 2018 ist der Betrieb biozertifiziert. Das war nur der erste Schritt, der nächste ist bereits in Umsetzung: nämlich die Bewirtschaftung nach den Prinzipien der Regenerativen Landwirtschaft.
Stetig am Remontieren
Zu sehen sind auf dem Betrieb viele Jungbäume. «Wir sind eigentlich ständig am Remontieren», sagte Martin Meier. Das ist nach dem Tornado, der am 13. Juli 2021 eine Schneise der Verwüstung in Meiers Kulturen hinterliess, umso notwendiger.
Das Anziehen der Jungbäume ist im Biolandbau aber besonders herausfordernd. Es stehen nur langsam wirkende Dünger zur Verfügung, und Unkräuter, welche die Jungbäume konkurrenzieren, kann man nur mechanisch bekämpfen. Etwas vom Wichtigsten ist es, die Bäume vor Mäusefrass zu schützen.
Für die Baumstreifenpflege hat der Betrieb einen Krümler angeschafft. Nährstoffe und Pflanzenstärkung verabreicht Meier mit Biolit, Kompost, Pilzsubstrat und Komposttee.
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Lange Umstelldauer
Zum Thema Umstellung auf Bio kam Andi Häseli vom FiBL zu Wort. Man müsse im Obstbau fünf bis acht Jahre für die Umstellzeit rechnen. Die ersten zwei Jahre hätte es noch ein Reservoir an Nährstoffen, dann aber sinken die Erträge bis sich das System und die Interaktionen zwischen Baum und Boden eingespielt hätten, sagte er.
Feintuning der Hackgeräte
Vorsicht sei beim Hacken geboten, denn die Bäume, die konventionell herangezogen wurden, wurzeln eher oberflächig – dort werden sie bewässert und gedüngt. Bei den Hackdurchgängen ist also erst mal darauf zu achten, die Wurzeln nicht zu verletzen. Dabei braucht es ein feines Tuning zur Einstellung der Hackgeräte und des Krümlers.
Vor und nach Regen spritzen
Auch ein weiteres Problem im Obstbau macht eine Umstellung schwierig. Nämlich die breite Palette an Schädlingen und Krankheiten. Die Anzahl der Pflanzenschutzmittel ist sehr eingeschränkt, zumal diese auch weniger wirkungsvoll als konventionelle Produkte sind.
«Da gibt es nur eines: vor und nach jedem Regen spritzen», sagte Sonja Züst, Bioberaterin von Andermatt Bio Control. Dranbleiben, denn wenn der Befall einmal da sei, könne man nichts mehr tun.