Abo Fliesst in kurzer Zeit viel Wasser ab, nehmen Felder und Strassen Schaden (hier im Kanton Bern). Für die Prävention braucht es Zusammenarbeit. Klimawandel Wasser in der Fläche halten, um Mangel und Zerstörung zu vermeiden Monday, 16. October 2023 Die Grundidee vom Markus Schwegler war, das Regenwasser von den oberhalb des Betriebs gelegenen Ackerflächen auf dem Hof zu speichern und zeitversetzt auf die Gemüsefelder unterhalb davon zu leiten. Schweglers Katzhof in Richental LU ist in der Umsetzung seines Projekts «Wasserkultur» bereits fortgeschritten. Denn der Katzhof, zu dem 15 ha LN, eine Solawi und eine kleine Mutterkuhherde gehören, steht exponiert auf einer Hügelkuppe: Die ungleichmässige Verteilung der Niederschläge durchs Jahr wurde immer mehr zur Herausforderung.

Kante mit Bäumen

Der Landwirt erläuterte im Agridea-Kurs seine Überlegungen dazu, wo sich bei starkem Niederschlag das Wasser einen Weg bahnt und wie es sich lenken sowie speichern liesse. Ihm ist dabei die Ästhetik ein Anliegen, «auch wir dürfen uns in unserem Arbeitsumfeld wohlfühlen», gab er zu bedenken. Nach langer Planungszeit steckte Markus Schwegler mit GPS-Unterstützung die Höhenlinien ab und baggerte ihnen folgend eine Kante aus. An dieser werden Bäume und Sträucher zur Stabilisierung gepflanzt. Im Abstand von jeweils 2,5 Metern oben und unterhalb folgen Felder. Die Gemüsebeete erstrecken sich streifenförmig ebenfalls entlang der Höhenlinien. Wo es Übergänge braucht, verlegte Schwegler Rohre.

«Die Versickerung an den Kanten ist unser Hauptziel», erläuterte der Luzerner. Was trotzdem abfliesst, wird durch die Kanäle gelenkt, soll in das erwähnte Becken und von dort in die Gemüsestreifen gelangen. Ein weiteres Speicherbecken wird mit Dachwasser gespiesen, so der Plan. Markus Schwegler will bald die Baueingabe machen.

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Nicht für Beiträge

Abo Video Markus Schwegler in der neu gestalteten Kulturlandschaft auf dem Katzhof mit viel Gemüse, wo das Wasser optimal gelenkt und so besser genutzt werden kann. Wasserkultur Die Landschaft nach dem Wasserangebot gestalten Friday, 18. August 2023 Man müsse sich bei einem solchen Projekt über die Prioritäten im Klaren sein, findet er. «Die Baumstreifen lege ich nicht an, um Beiträge zu bekommen – sie sind als Kunstwiese erfasst, was mir eine flexible und effiziente Bewirtschaftung erlaubt», gab Schwegler ein Beispiel. Weil es immer wieder Überraschungen gebe auf dem Weg und die Detailplanung z. T. rollend passiere, müsse man wissen, wohin es gehen soll. Im Gespräch mit seinem Schwiegervater erfuhr der Landwirt ausserdem, dass ein guter Teil seiner Anpassungen – das Pflanzen einer Hecke als Windfang, Änderung der Bewirtschaftungsrichtung quer zum Hang – eine Wiederherstellung alter Zustände ist.

Macht glücklich

Auf die Frage, was diese Veränderung der Landschaft rund um seinen Betrieb mit ihm mache, verdeutlichte Markus Schwegler seine Begeisterung. «Sie lässt mich freudig herumspringen», antwortete er lächelnd. Die Topografie gebe ihm nun viel von der Bewirtschaftung vor. «Aber ich fahre gerne Kurven», hielt er fest.

Weitere Informationen: www.wasserkultur.ch