Jetzt also doch: Seit dem 1. Januar müssen die Züchter, die nicht rassentreu besamen, für die Abstammungsausweise ihrer Kreuzungstiere mehr bezahlen. «Für die Kühe der Herdebuchstufe C mussten wir den Herdebuchbeitrag von 6 auf 9 Franken anheben», sagt Markus Gerber, Präsident von Swissherdbook.

Vor allem ihr Verband sei von den sogenannten HB-C-Tieren betroffen, die vom Bund keine Herdebuchbeiträge erhalten. Das ist allerdings nicht neu. Die Änderungen haben ihren Ursprung bei Swissherdbook und nicht beim Bund. «Die per 1. Januar 2023 in Kraft getretenen Anpassungen der Tierzuchtverordnung (TZV) umfassen keine Änderungen im Bereich der Beiträge für Leistungsprüfungen spezifisch für Herdebuchtiere der Stufe C», bestätigt das Bundesamt für Landwirtschaft auf Anfrage.

Weiterhin keine Abstufung

Der volle Betrag von 12 Franken ist nur den Tieren der Herdebuchstufe A vorbehalten. «Bisher haben wir den fehlenden Beitrag des Bundes für HB-C-Tiere zur Hälfte auf die allgemeine Kasse und auf den Züchter aufgeteilt. Die finanzielle Lage erlaubt diese Quersubvention nicht mehr, deshalb werden neu 9 statt 6 Franken den betroffenen Züchtern verrechnet», hält Markus Gerber fest. Bei den Beiträgen für die Leistungsprüfung gebe es weiterhin keine Abstufung. Es sind vor allem Swiss-Fleckvieh-Tiere (SF), die vermehrt mit Red-Holstein-Stieren (Blutanteil mehr als 87,5 %) besamt würden, und Tiere mit unvollständiger Abstammung. «Zirka 50 Prozent der SF-Tiere werden nicht mit SF besamt», rechnet Markus Gerber vor.

Auch Fertalys wird teurer

Abo Kreuzungstiere unterstützt der Bund nicht mehr: Der Herdebuchbeitrag geht dabei verloren. Viehzucht Das BLW und die C-Tiere: «Kreuzungstiere tragen nichts zum Zuchterfolg einer Rasse bei» Saturday, 21. January 2023 Die Preiserhöhung habe keinen Zusammenhang mit dem Abstammungs- und Leistungsausweis. Das heisst, nicht jeder neue Abstammungsausweis mit jeder erhaltenen Milchleistung wird mit 9 Franken verrechnet. «Die Preiserhöhung betrifft den jährlichen Beitrag für Kühe (gekalbte Tiere), die der Herdebuchstufe C angehören und vom Bund keinen Herdebuchbeitrag bekommen», so der Swissherdbook-Präsident. Die Gebühren für die Tierregistrierung – Abstammungsausweisgebühren – werden nur bei der Geburt in Rechnung gestellt, und die Preise bleiben unverändert.

Besser sieht es hingegen bei den Unterstützungsbeiträgen für die lineare Beschreibung und für die Milchleistungsprüfung aus. Denn auch hier plante der Bund gewisse Anpassungen bei den Beiträgen. «Diese Massnahme war im Zusammenhang mit der Entwicklung der Tierzuchtstrategie 2030 als eine der möglichen Änderungen ins Gespräch gebracht worden. Mit der Sistierung der AP22+ wurde die Revision der Tierzuchtverordnung eingefroren. Daher können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen dazu machen», sagt Markus Gerber.

Im Weiteren werden auch die Preise für Fertalys angehoben: «Der Einkaufspreis für Swissherdbook ist hier um einen Franken gestiegen, der Verkaufspreis wird deshalb um den gleichen Betrag angehoben», so Gerber.

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Nicht bei Braunvieh Schweiz

Von C-Tieren nicht gross betroffen ist Braunvieh Schweiz: «Im Herdebuch werden nur wenige Kreuzungstiere mit HB-Status C geführt, insgesamt sind es zwischen 3500 und 4000 Tiere», sagt Martin Rust, Vizedirektor von Braunvieh Schweiz. Kein Problem gebe es, wenn BS und OB miteinander gekreuzt würden. «Brown Swiss und Original Braunvieh sind zwei Zuchtrichtungen innerhalb der Rasse Braunvieh. Anpaarungen der beiden Zuchtrichtungen sind folglich rassenrein und weisen den Herdebuch-Status A auf», erklärt Rust.

Hingegen bekommen Kreuzungstiere BS × Holstein oder OB × Holstein den Herdebuch-Status C. «Diese werden als solche auf dem Abstammungsausweis deklariert», sagt er. Für die Abstammungsausweise von diesen C-Tieren müssen die Mitglieder von Braunvieh Schweiz auch nicht mehr bezahlen. «Bisher differenzieren wir nicht bei den Tarifen zwischen HB-C- und HB-A-Tieren», so Rust. Hingegen haben HB-C-Tiere keinen Anspruch auf die Leistungsprüfung und die lineare Beschreibung, zudem erhalten sie auch keine Zuchtwerte auf Basis der Eigenleistung.