Der Vorstand wird an der GV vom 10. März 2023 über eine Änderung bei der Aufnahme von OB-Stieren aus einem anderen Herdebuch, also OB-Stieren aus Milchviehbetrieben, informieren.
Nur mit Nachzuchtresultat
Aktuell muss ein OB-Zuchtstier aus einem Milchbetrieb folgende Bedingungen erfüllen, damit er ins Fleischrinder-Herdebuch von Mutterkuh Schweiz aufgenommen wird und mit dem FLHB-Label beworben werden darf: Der Muni muss einen genomischen Zuchtwert Fleischwert von mindestens 112 zum Zeitpunkt der LBE haben sowie mindestens 80 Punkte in allen Positionen bei der LBE von Mutterkuh Schweiz. Gemäss Rassenclub-Präsident Niklaus Marti ist das Problem der aktuellen Bedingungen, dass der Fleischwert von vielen Jungstieren nach Eintreffen der ersten Nachzuchtresultate massiv gefallen ist.
Für bessere Qualität
Es ist aber nicht möglich, solche Stiere nachträglich aus dem Herdebuch auszuschliessen, sonst können ihre Nachkommen nicht mehr unter einem Label von Mutterkuh Schweiz vermarktet werden. Zukünftig müssen nach den Plänen des Rassenclub-Vorstands OB-Zuchtstiere aus Milchviehbetrieben folgende Bedingungen zur Aufnahme ins Fleischrinder-Herdebuch erfüllen: Sie müssen via Nachzuchtprüfung (G- oder CH-ZW-Label) einen Fleischwert von mindestens 110 aufweisen.
«Wir erhoffen uns mit diesem Schritt, die Qualität der OB-Rasse fleischseitig mehr zu stärken. Gleichzeitig wünschen wir uns auch eine bessere Nachfrage nach OB-Genetik aus Fleischrinder-Zuchtbetrieben», so Marti. Innerhalb der Braunvieh-Mutterkuh-Zuchtbetriebe seien die Anforderungen in den vergangenen Jahren ebenfalls anspruchsvoller geworden. So müsse jedes Rassentier als Kalb gewogen und jedes weibliche Rassentier zwingend gewogen und linear beschrieben werden.
Hohe Tageszunahmen
«Die Braunviehkuh ist eine hervorragende Mutterkuh und der Stier aus einem FLHB-Zuchtbetrieb ein ausgezeichneter fleischbringender Vater, das zeigt auch die stark ansteigende Anzahl Braunvieh-Rassenkühe respektive die Tageszunahmen der Braunviehkälber», so Niklaus Marti. Bei Mutterkuh Schweiz seien aktuell rund 10'000 braune Tiere registriert.
