Frau Müller, 2014 hat die Ei AG zusammen mit Coop das Projekt Zweinutzungshuhn gestartet. Die Eier werden unter dem gleichnamigen Label verkauft. Wie hat sich das Projekt in den vergangenen bald zehn Jahren entwickelt?

Abo Dual-Legehennen Die Familie Affentranger setzt auf Zweinutzungshühner: «Es war für uns eine Chance» Monday, 10. July 2023 Positiv. Zu Beginn haben wir immer entsprechend der Nachfrage neue Herden dazu genommen. Es kommt natürlich auch immer darauf an, wie breit ein Produkt im Detailhandel platziert ist. Wir freuten uns über ein langsames, gesundes Wachstum. Dann kam der Bio-Suisse-Entscheid zum Ausstieg aus dem Kükentöten. Wir haben dann mit unserem Hauptkunden Coop entschieden, das Zweinutzungshuhn weiter als wichtigen Teil der Lösung zu betrachten.

Wo steht man heute?

Wir haben heute aktuell 14 Produzenten mit Dual-Legehennen. Die männlichen Küken werden parallel über Bell gemästet. Derzeit gehen 15 Prozent der Bioproduktion unserer Firma in den Zweinutzungshuhn-Kanal.

Sehen Sie den Bio-Suisse-Entscheid, ab 2026 aus dem Kükentöten auszusteigen, als Chance oder als Gefahr, weil dadurch mehr Mitbewerber auf den Markt kommen werden?

Es ist in erster Linie für die ganze Branche eine Herausforderung, diesen Ausstieg innerhalb von kurzer Zeit umzusetzen. Es entstehen schlichtweg höhere Kosten, die man irgendwo geltend machen muss.

Suchen Sie aktuell noch Produzenten für das Projekt Zweinutzungshuhn? Der Bioeier-Markt stagniert derzeit.

Nein, im Moment gehen wir eher davon aus, dass wir innerhalb der bestehenden Strukturen weiterarbeiten werden. Ob es zukünftig noch Strukturen braucht, um Junghähne aufzuziehen, wird sich in der nächsten Zeit zeigen.

Wie sieht die Entschädigung der Produzenten aus?

Wir orientieren uns an der Kalkulation von Bio Suisse, und unser Ziel ist, dass ein Produzent mit dem Zweinutzungshuhn den gleichen Arbeitsverdienst erzielt wie einer unserer anderen Bioeier-Produzenten.

Was überzeugt Sie am Projekt?

Es bringt die Legehennenhaltung und die Pouletmast wieder näher zusammen. Für mich ist es eine runde Geschichte. Was aus agronomischer Sicht auch interessant ist, ist die Züchtung, die dahintersteckt. Man sieht die Züchtungsarbeit hier eins zu eins, mit all ihren Vorteilen und Herausforderungen. Dual steht natürlich hier noch an einem ganz anderen Ort als etwa ein Lohmann-Brown-Huhn, hinter dem bereits unzählige Generationen und jahrzehntelange Zuchtarbeit stecken. 

Können Sie etwas über die Zuchtfortschritte sagen?

Wir sehen eine deutliche Verbesserung bei der Legeleistung und auch beim Gelege. Aktuell setzt man wieder mehr auf den Fleischansatz. Auch bei der Gesundheit hat man schon viele Verbesserungen erzielt.

Weitere Informationen über das Projekt