Was, wenn auf einem Betrieb plötzlich die Vogelgrippe ausbricht? Die beiden Kantone Graubünden und Glarus wollen von einem solchen Ereignis nicht überrascht werden. Deshalb haben sie Mitte April 2024 in drei Geflügelhaltungen der Bündner Gemeinden Untervaz, Cazis und Albula im Rahmen der Übung «Avienza 24» den Ernstfall simuliert, wie es in einer Medienmitteilung heisst.
Schnelles Handeln ist gefordert
Hauptziel des Einsatzes waren die Überprüfung der materiellen und personellen Ressourcen, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Zivilschutzorganisationen und Partnern des Bevölkerungsschutzes sowie die Minimierung der Schäden durch schnelles und korrektes Handeln. Laut der Mitteilung konnte dabei festgestellt werden, dass alle Beteiligten ihren Aufgaben gewachsen waren und die Seuchenbekämpfungsübung erfolgreich durchgeführt werden konnte.
Schnell und effizient wurde im Zusammenspiel zwischen den Behörden, dem Zivilschutz, der Entsorgungsfirma, privaten Partnern und den Tierhaltern der Seuchenfall in allen Bereichen realistisch durchexerziert. Die gewonnenen Erkenntnisse sind für zukünftige Einsätze wertvoll.
Ein Ausbruch ist ein folgenschweres Ereignis
Auch der Kanton St. Gallen, beide Appenzell sowie das Fürstentum Liechtenstein simulierten laut einer Mitteilung vor einer Woche gemeinsam einen Vogelgrippeausbruch. Die Übung fand in Waldkirch SG statt.
Die Aviäre Influenza (Vogelgrippe) gehört weltweit zu den folgenschwersten Tierseuchen. In den letzten drei Jahren traten bei Wildvögeln in Europa mehrere Tausend Fälle von Vogelgrippe auf. Auch die Schweiz ist immer wieder davon betroffen.
Das Risiko eines Eintrags ist in der Schweiz im Winter besonders gross, weil Zugvögel aus Nordosteuropa zur Überwinterung hierzulande eintreffen. Betroffen sind alle Vogelarten, insbesondere Hühner und Truten. Infektionen führen beim Nutzgeflügel meistens zu deutlichen Krankheitsanzeichen.
Je schneller eine hochansteckende Tierseuche erkannt wird, desto gezielter können Massnahmen getroffen werden, um eine Ausbreitung zu minimieren oder zu verhindern.
