Im Herbst 2024 wird voraussichtlich die verbindliche nationale Moderhinkebekämpfung starten. Gemäss Schätzungen sind 25 Prozent, regional bis 40 Prozent der Schafhaltungen in der Schweiz von dieser für die Tiere schmerzhaften Klauenkrankheit betroffen.

Grosses Interesse

Abo Kranke Schafe auf weitläufigen Alpen zu pflegen, verursacht bei den Älplern einen enormen Mehraufwand. Schafhaltung Schafälpler sind froh um Moderhinke-Sanierung Thursday, 25. May 2023 Die Schäfeler in der Zentralschweiz hatten bereits in den vergangenen Jahren die Möglichkeit, mittels des Pilotprojekts «Freiwillige Moderhinkesanierung» ihre Bestände vorzeitig zu sanieren. Das Interesse war gross. Gemäss Martin Grisiger, stellvertretender Kantonstierarzt vom Laboratorium der Urkantone, hätten im vergangenen Winter über 250 Schafhalter die vorzeitige Sanierung in Angriff genommen und nun grösstenteils bereits abgeschlossen.

Immer mehr moderhinkefreie Alpen 

«Sanierte Schafbestände haben höhere Tageszunahmen und ihre Tierbetreuung ist effizienter. Zudem müssen sich die Tierhalter kaum noch mit Beschwerden infolge hinkender Tiere auseinandersetzen», erklärt sich Martin Grisiger das grosse Interesse am Projekt. Zudem sei absehbar, dass bis 2024 saniert werden müsse. Dass in der Zentralschweiz die Zahl an grösseren Schafalpen, welche nur Tiere aus sanierten Betrieben auftreiben lassen würden, mittlerweile auf 20 anstieg, käme noch dazu. «Gerade auf weitläufigen Schafalpen ist der Zusatzaufwand der Älpler für an Moderhinke erkrankten Tiere sehr bedeutend, entsprechend gross war auch das Interesse vonseiten der Alpbewirtschafter.»

Alpauftriebskonzept anpassen wegen Sanierung

Alpen, welche nur noch Tiere aus sanierten Betrieben annehmen würden, hätten teilweise ihr Alpauftriebskonzept anpassen müssen. Würden beispielsweise Schafe von verschiedenen Alpen über den gleichen Weg getrieben, sei es entscheidend, dass die Tiere von moderhinkefreien Alpen als erste aufgetrieben werden. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass sich der Erreger über kleinste Klauenhornteile auf gesunde Tiere übertragen würde.

Ziegen selten von Modernhinke betroffen

Das gleiche gelte natürlich auch im Herbst beim Abtrieb. Obwohl nur noch Tiere aus sanierten Betrieben auf diese Alpen kämen, würden als zusätzliche Massnahme die Schafe meist dennoch durchs Klauenbad getrieben. «Werden auf den gleichen Alpen auch noch Ziegen gehalten, müssen diese natürlich auch aus moderhinkefreie Beständen stammen. Ziegen werden zwar äusserst selten krank, können den Erreger aber übertragen», so Martin Grisiger.