Die Tiere sind eingestallt – die Winterfütterung hat begonnen. Dafür lohnt es sich in diesem Jahr, die Fütterungsplanung möglichst genau vorzunehmen. Voraussetzung dafür sind jedoch möglichst genaue Gehalte der eigenen Futtermittel, deshalb empfiehlt sich, eine Analyse der Futtergehalte zu machen.

Grassilage-Probe ist schwieriger

Futtermittelanalysen liefern sehr genaue Resultate über den Gehalt der eingeschickten Futterprobe. Das Entnehmen einer repräsentativen Probe ist jedoch oftmals nicht so einfach. Was in einem geschichteten Heustock beispielweise einfach umsetzbar ist, gestaltet sich bei Grassilage, die in Ballen gelagert wird, oftmals schwieriger. Je nach Betrieb und Anteil in der Fütterung gilt es also Kosten und Nutzen abzuschätzen. Alleine wegen der schwankenden Gehalte der Futtermittel aus dem ersten Schnitt lohnt es sich, dies heuer aber zu prüfen.

Futteranalyse vergleichen

Für Futtermittel, die weder analysiert noch mit einem Schlüssel bewertet werden, stehen umfangreiche Tabellenwerte und Referenzdaten zur Verfügung. So wird beispielsweise jährlich eine Raufutter-Enquête erarbeitet, die die Futtermittelanalysen nach Region zusammenfasst. Nachteil an dieser Enquête ist jeweils, dass die analysierten Werte ein Jahr zurückliegen. Aber auch Durchschnittswerte können ein gutes Abbild der aktuellen Grundfutterqualität geben. Betriebseigene Grundfutterbewertungen oder -analysen lassen sich so vergleichen und entsprechend interpretieren.

Korrekturen vornehmen

Um eine Rationsplanung vorzunehmen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die kantonalen Beratungsstellen, Futtermühlen oder unabhängige Milchviehberater sind Anlaufstellen für dieses Anliegen. Mit der Rationsplanung ist es aber nicht abgeschlossen. Während des ganzen Winters gilt es die Milchdaten zu beobachten, zu analysieren und allfällige Korrekturen an der Gesamtration vorzunehmen. Hat der Landwirt oder die Landwirtin Kenntnis von den eigenen Futtermitteln und wird die Wirkung von deren Komponenten in der Kuh verstanden, ist es ein Leichtes, die Korrekturen selber vorzunehmen. Allfällige Hilfestellungen bieten wiederum die Beratungsstellen.

Wird die Rationsplanung gezielt vorgenommen, können die Ergänzungsfutter effizient eingesetzt werden. Dadurch wird die Milchleistung gezielt und mit einer geringen eingesetzten Menge optimiert. Durch das regelmässige Anpassen der Ergänzungs- und Leistungsfutter kann die Menge an eingesetzten Ressourcen reduziert werden, ohne dass Milch verloren geht. Das regelmässige Anpassen der zugeteilten Mengen lohnt sich also auch finanziell. Bei einer leistungsgerechten Zuteilung wird auch die Tiergesundheit unterstützt. Allfällige Über- oder Unterversorgungen können so umgangen werden.