Ackerflächen primär zur Produktion für die menschliche Ernährung und Grasland und Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie zur tierischen Ernährung nutzen. So sieht es die Klimastrategie des Bundes von 2050 vor. Doch wie viele Nutztiere benötigt die Schweiz für eine optimale Landnutzung?
Optimale Nutzung der Grasflächen für die Lebensmittelproduktion
Dieser Frage gingen Stefan Probst, Dozent für Tierernährung an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) und Assistentin Andrina Stettler nach. In einer Studie der HAFL berechneten sie, wie viele Nutztiere nötig sind, um die Grasflächen der Schweiz optimal für die Lebensmittelproduktion zu nutzen und die anfallenden Nebenprodukte möglichst sinnvoll in der Fütterung einzusetzen. Dabei teilten sie die anfallenden Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie auf Schweine und Rindvieh auf.
5,9 Millionen Trockensubstanz Gras auf Schweizer Wiesen und Weiden
Laut Berechnungen der Untersuchung würden bei der Umsetzung der Klimastrategie 2050 insgesamt 5,9 Millionen Tonnen Trockensubstanz Gras auf Schweizer Wiesen und Weiden produziert werden. Davon stammen 73 Prozent von Naturwiesen und 17 Prozent von Kunstwiesen auf Ackerflächen, die zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit mitberücksichtigt wurden. Die Flächen der Sömmerungsgebiete hingegen würden trotz einer mit den Naturwiesen vergleichbar grossen Fläche aufgrund ihres deutlich tieferen Ertrages nur 10 Prozent des Gesamtertrags ausmachen.
Schweinebestand würde sich um mehr als die Hälfte reduzieren
Zur optimalen Nutzung der anfallenden Grasmenge für die menschliche Ernährung bräuchte es laut der Untersuchung eine ähnlich grosse Anzahl Rinder wie heute.
Dabei würden sich der Milchviehbestand mit 545 485 Tieren und die produzierte Verkehrsmilch auf gleichem Niveau wie heute halten. Im Gegensatz dazu würden die Mutterkühe und Mastkälber vollständig durch Weidemasttiere ersetzt werden.
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Die Anzahl Schweine hingegen würde im Vergleich zum heutigen Schweinebestand um 65 Prozent sinken. Von den insgesamt 321 541 Tonnen Trockensubstanz aus anfallenden Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie würden 13 Prozent zur Fütterung der Schweine genutzt werden. Die restlichen 77 Prozent würden dem Rindvieh in Form von Kraftfutter zur Verfügung stehen.


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