Der Milchviehbestand mit 545'485 Tieren und die produzierte Verkehrsmilch sollen sich auch 2050 auf gleichem Niveau halten wie heute. Mutterkühe und Mastkälber hingegen müssten vollständig den Weidemasttieren weichen. Dies zeigt eine Untersuchung der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL).
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Sie berechnet in Bezug auf die Klimastrategie 2050 des Bundes, wie viele Nutztiere die Schweiz für eine optimale Graslandnutzung und eine sinnvolle Nutzung der anfallenden Nebenprodukte in der Fütterung benötigt. Daneben würde sich auch der Schweinebestand um mehr als die Hälfte (65 %) reduzieren (wir berichteten).
ZMP gegen Mutterkühe
Auch die Genossenschaft der Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) fordert in einem Artikel in der aktuellen Ausgabe von «ZMP-Aktuell» in Bezug auf die Agrarpolitik 2030, dass das Rindfleisch zukünftig über die Milchkuh produziert wird.
«Diese Form der Fleischerzeugung ist viel ressourcenschonender als die reine Fleischproduktion», schreibt die ZMP. Damit würde ein wichtiger Beitrag zur Reduktion der Klimaerwärmung geleistet, heisst es weiter. Ebenso fordert die ZMP die Nutzung des Raufutters durch Milchkühe mit der Begründung, dass die Schweizer Milchproduktion trotz halb offener Grenzen als wettbewerbsfähigster Betriebszweig der Schweiz gelte.
An einem Strick ziehen
«Aus Sicht von Mutterkuh Schweiz wäre es sinnvoller, wenn sich Milchbauern, Mutterkuhhalter, Weidemastbetriebe, Aufzuchtbetriebe und andere in der Agrarpolitik gemeinsam und mit gleicher Stossrichtung für die Interessen des Graslandes Schweiz und die Interessen der Halter von Raufutterverzehrern einsetzen würden», lässt sich Daniel Flückiger, Geschäftsführer von Mutterkuh Schweiz, auf Anfrage der BauernZeitung zitieren.
Dass manche Vertreter der Milchbranche immer wieder interne Grabenkämpfe anzetteln würden, finde Mutterkuh Schweiz schade. Damit würde man sich als Viehwirtschaft nur selbst schaden, insbesondere angesichts der künftigen Agrarpolitik, die ein geschlossenes und starkes Auftreten voraussetze, so Mutterkuh Schweiz.


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